André Eisermann: Debatte über Cannabis auf Volksfesten ist überzogen
Der offen schwule Schauspieler war mit «Kaspar Hauser» und «Schlafes Bruder» bekannt geworden
Schauspieler André Eisermann stört, wie über Kiffen auf Rummelplätzen gesprochen wird. Er wünscht sich eine differenziertere Sichtweise – gerade mit Blick auf seine eigene Kindheit auf der Kirmes.
Schauspieler André Eisermann («Schlafes Bruder») hält die Diskussion über ein Cannabis-Verbot auf Volksfesten für überzogen. «Vielerorts soll das Kiffen auf dem Rummel jetzt verboten werden – allen voran in Bayern. Wegen der Kinder, heisst es», sagte Eisermann, der in einer Schaustellerfamilie aufgewachsen ist und als Kind selbst mit den Eltern über Kirmesplätze zog, der Deutschen Presse-Agentur. «Also – ich bin kein Alkoholiker geworden, obwohl ich Tag und Nacht von Extremsäufern umgeben war, die sich massenhaft in Bierzelten bei einem ‹Prosit der Gemütlichkeit› bewusstlos gesoffen haben.»
Er habe Zweifel, dass auf Volksfesten und in Biergärten «so viel gekifft wie gesoffen» würde, sagte Eisermann in Worms. «Wegen Alkohol gab es immer Ärger auf den Plätzen. Viele Schlägereien, viele Rettungswagen – wegen des konsumierten Alkohols. Was haben Kinder durch Alkoholkonsum – und der dadurch entstehenden Gewalt in der Familie – zu leiden!»
Die Expert*innen, deren Stimme er gehört habe, würden sagen, dass solche Dinge durch Cannabis nicht zu erwarten seien, meinte der 56-Jährige. «Und ich glaube auch nicht, dass jetzt über allen Volksfesten Rauchwolken aufsteigen.» Er wolle keinesfalls für Cannabis werben und sehe die Teil-Legalisierung durchaus kritisch, betonte Eisermann.
Meine Karriere hat mit vier Jahren begonnen, zwischen Striptease-Tänzerinnen und Mäuseschluckern.
«Aber das Kiffen zu verteufeln und das Saufen gleichzeitig zu verharmlosen, ist für viele, die sich mit der Schaustellerei auskennen, schlicht unprofessionell.» Eisermann war mit den preisgekrönten Literaturverfilmungen «Kaspar Hauser» (1993) und «Schlafes Bruder» (1995) bekannt geworden. «Meine Karriere hat mit vier Jahren begonnen, auf der Bühne im Bierzelt, zwischen Striptease-Tänzerinnen und Mäuseschluckern», sagte er einmal.
In der Mini-Serie «Mary & George» spielt Nicholas Galitzine einen jungen mittellosen Mann, der König James I. von England verführt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Fussball
Kaum Einsätze mehr für Kevin Behrens nach homofeindlichem Spruch
Der Spieler steht vor dem Weggang aus Wolfsburg
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Religion
Vatikan: Schwule können Priester werden
Es wurden neue Richtlinien der italienischen Bischöfe gebilligt, die es homosexuellen Männern erlauben, Priesterseminare zu besuchen, solange sie auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
International
Deutschland
++ Klubs verurteilen Anti-CSD-Banner ++ Queere Grabstätte für Berlin
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland ab dem 13. Januar 2025
Von Newsdesk Staff
News
Award
Community
Pride 2025: Alle CSD-Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Leg dir schon mal die Regenbogenfahne zurecht und trag dir deine Lieblingstermine ein: Hier findest du eine Übersicht aller Pride- und CSD-Termine im deutschsprachigen Raum.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Österreich
Pride
Deutschland