Amsterdam zeigt Fotoserie von schwangeren trans Männern
«Seahorse Parents» von Miriam Guttmann
Seepferde sind die einzige Spezies in der Tierwelt, in der die Männchen die Nachkommen austragen. Diesen Fakt hat Fotografin Miriam Guttmann als Namensgebung für ihre Bildserie zu schwangeren trans Männern genommen.
«Seahorse Parents» heisst das Foto- und Filmprojekt der Künstlerin, in dem vier werdende Eltern gezeigt werden, gepaart mit deren persönlichen Geschichten. Guttmann will damit auf die gesellschaftliche Sicht auf Schwangerschaft aufmerksam machen.
In der entstandenen Dokumentation teilen Liam, Alex, Jerome und Ruben ihre persönlichen Erfahrungen rund um das Austragen ihrer zukünftigen Kinder. Die trans Männer sprechen über Geschlecht und Identität und stellen vorherrschende kulturelle Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit in Frage. Wie soll ein schwangerer Körper aussehen? Wie bewegen sich diese schwangeren trans Männer in einer voreingenommenen Welt? Und in welche Welt wollen die Eltern ihre Kinder bringen?
«Sichtbarkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung von trans Jugendlichen, die möglicherweise ihre Identität in Frage stellen. Da ich selbst Seepferdchen-Vater bin, kann ich zeigen, dass es möglich ist, die eigene Geschlechtsidentität anzunehmen und sich trotzdem den Traum zu erfüllen, Eltern zu werden», sagte beispielsweise Jeron.
«Ich denke, es geht darum, die Unterschiede zwischen gebärenden Menschen aufzuzeigen», sagt derweil Alex. «Es geht darum, anzuerkennen, dass diese Unterschiede nicht per se schlecht sind, sondern schön.»
Die Niederländerin greift dabei nicht nur metaphorisch das Bild der Seepferdchen auf, sondern überträgt gleichermassen die Freiheit und Losgelöstheit des Wassers auf ihre Motive. scheinbar unbekümmert und als selbstverständlicher Teil ihrer Umgebung erinnern die Bilder dabei an die alten Meister. Wie sie, spielt auch Guttmann gekonnt mit Licht und Schatten.
Zu sehen ist die Schau noch bis zum 27. September im Fotografiemuseum Foam Amsterdam.
Im Jahr 2021 wurde das russische Bild eines trans Mannes als «World Press Photo» nominiert (MANNSCHAFT berichtete).
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