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Erste gleichgeschlechtliche Paare adoptieren in Finnland

Die Ehe für alle mit Adoptionsrecht gibt es bereits seit drei Jahren

Adoption
Symboldbild. (Bild: Aleksandar Georgiev/iStockphoto)

In Finnland haben zwei LGBTIQ-Paare aus Helsinki Kinder adoptiert. Es ist die erste Adoption von gleichgeschlechtlichen Paaren seit Inkrafttreten des Gesetzes vor drei Jahren.

Seit dem 1. März 2017 dürfen auch in Finnland gleichgeschlechtliche Paare heiraten und Kinder adoptieren. Finnland war damit das letzte nordische Land, das die Ehe öffnete. Der Adoptionsprozess ist in Finnland aber sehr komplizier. Es kann Jahre dauern, bis die Adoption abgeschlossen ist.

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Das erste männliche Paar lobt das Adoptionsteam der Stadt Helsinki für seine Unterstützung. Nach ihrer Erfahrung war die Haltung der Behörden gegenüber der Adoption der Regenbogenfamilie sehr positiv und ermutigend. Sie seien mehr als glücklich, jetzt eine Familie zu haben. Des besonderen Status ihrer Familie seien sie sich zwar bewusst, aber: «Wir sind immer noch eine gewöhnliche Familie und freuen uns über unsere normale Babyroutine.»

Die Adoptionsberatung, der Teil des Prozesses, der die Bereitschaft der Antragsteller zur Adoption abbildet, nimmt einige Zeit in Anspruch. Nach Angaben von Sateenkaariperheet, Finnlands Regenbogenfamilien-Verband, habe man die ersten Adoptionen auch gar nicht viel früher erwartet.


Die Sozialarbeiterin Aulikki Haimi-Kaikkonen erklärt: «Bei inländischen Adoptionen wird in der Adoptionsarbeitsgruppe entschieden, in welcher Familie das Kind platziert wird. Für jedes Kind wird darauf geachtet, welche Familie auch seine Bedürfnisse am besten erfüllen. Wo möglich fliesst auch der Wunsch der biologischen Eltern in die Entscheidung mit ein. Das kann den Prozess natürlich verlängern.»

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Bereits seit 2006 haben lesbische Frauenpaare denselben Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen wie heterosexuelle Paare. Die Änderung des Adoptionsgesetzes 2017 ist folglich vor allem für Männerpaare von Bedeutung. Neben der Adoption besteht für männliche Paare auch die Möglichkeit, als Ersatzelternteil zu fungieren.

«Die Möglichkeit zur Adoption ist besonders von der Sicht männlicher Paare wichtig. Sie wird vermutlich nie der gängigste Weg für Männerpaare, um Kinder zu haben. Aber es ist eine zusätzliche Möglichkeit für Männer, deren Möglichkeiten eine Familie mit Kindern zu gründen bisher sehr limitiert waren», erklärt Juha Jämsä von Sateenkaariperheet.


In Deutschland geniessen Regenbogenfamilien noch immer nicht dieselben Rechte wie heterosexuelle Paare. Bei Familien mit zwei Müttern wird nur eine der beiden Frauen bei der Geburt des gemeinsamen Kindes auch als Elternteil anerkannt (MANNSCHAFT berichtete). Die andere Frau muss das leibliche Kind ihrer Partnerin als Stiefkind adoptieren und dafür gegenüber den Ämtern ihre Eignung als Mutter nachweisen. Eine Petition fordert nun die rechtliche Gleichstellung von Regenbogenfamilien.


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