2. Jahrestag von Orlando – «Keine Chance für Hass und Gewalt!»
Am Dienstag jährt sich das Attentat von Orlando, Florida zum zweiten Mal. Am 12. Juni 2016 war der 29-jährige Omar Mateen in den Nachtclub „Pulse“ gestürmt und hatte 49 Menschen getötet. Zuvor bekannte er sich in einem Telefonat mit der Notrufzentrale zum Terrornetzwerk „Islamischen Staat“ und begründete dies mit den US-Bombardements in Syrien und Irak.
Der Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Das „Pulse“ war ein Club insbesondere für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle. Bei dem Attentat handelte es sich um eines der größten und folgenreichsten Massaker eines bewaffneten Einzeltäters, das in den USA je begangen wurde. Gleichzeitig steht es für einen gezielten Angriff gegen die Menschlichkeit.
Vor diesem Wochenende war bekannt geworden, dass drei Dutzend der Opfer des Massakers die Polizei von Orlando sowie 31 Polizisten verklagen. Vorwurf: Sie hätten während des Blutbads nicht angemessen reagiert und den Attentäter zu spät ins Visier genommen.
Aus Anlass des zweiten Jahrestag gedenken der hessische Staatssekretär Kai Klose (Grüne) und der geschäftsführende US-Generalkonsul Elmo der Opfer und fordern, die Akzeptanz für LGBTIQ weltweit zu fördern.
Wir müssen uns überall dafür stark machen, dass Menschen friedlich, respektvoll und im Vertrauen füreinander und miteinander leben können
„Das Hassverbrechen von Orlando richtete sich gezielt gegen die hispanische LGBTIQ-Community in Orlando – und damit gegen die Menschlichkeit und gegen uns alle. Menschen mussten sterben, weil sie liebten, wie sie liebten und weil sie waren, wer sie waren“ so Staatssekretär Kai Klose, Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung und ergänzt: „Die Opfer von Orlando waren überwiegend hispanische LGBTIQ, die sich in einem geschützen Rahmen glaubten, als sich das Attentat ereignete. Das erschüttert eine freiheitliche Gesellschaft in ihren Grundfesten. Deswegen müssen wir uns überall dafür stark machen, dass Menschen friedlich, respektvoll und im Vertrauen füreinander und miteinander leben können.“
Alle Menschen müssen frei sein
Der geschäftsführende US-Generalkonsul in Frankfurt/Main David Elmo unterstreicht: In vielen Teilen dieser Welt sähen sich LGBTIQ-Personen und ihre Unterstützer noch immer Gewalt, Schikanen, Bedrohungen und Einschüchterungen ausgesetzt, einfach nur deswegen weil sie diejenigen sind, die sie sind – dies sei „nicht richtig“. Elmo: „Alle Menschen müssen frei sein, ihre elementaren Rechte und fundamentalen Freiheiten ohne Furcht wahrnehmen zu können. Dazu gehören auch Respekt, Würde und Lebensfreude, aber auch, sich frei und selbstbestimmt zu treffen. Dieses gleiche Recht aller Menschen ist uns Amerikanern sehr wichtig.“
Weltweite Solidarität nach Attentat von Orlando Das Attentat von Orlando hatte weltweite Solidaritätsbekundungen ausgelöst. Zahlreiche Menschen kamen zu Gedenkveranstaltungen und zündeten Kerzen an. Regenbogenfahnen wehten auf Halbmast. Zentrale Gebäude wie der Eiffelturm in Paris und der Grand Place in Brüssel erstrahlten in Regenbogenfarben.
„Wir alle sind in der Verantwortung, alles dafür zu tun, dass Hass, Ausgrenzung und Gewalt bei uns keine Chance haben. Stattdessen wollen wir positive und nachhaltige Zeichen der Akzeptanz aussenden und so das Miteinander in Hessen prägen“, betont Staatssekretär Klose. Clubs wie das „Pulse“ dienten weltweit als Rückzugsorte für LGBTIQ, in denen Gemeinschaft entsteht und Selbstbestimmung und Empowerment aufgebaut werden. Das „Pulse“ hat seit dem Attentat geschlossen. Auf der Webseite des Betreibers heißt es unter den Hashtags #onelove #onepulse #oneorlando, dass die Orlando-Community für immer verändert wurde. Die nach dem Attentat gegründete Stiftung ONEpulse hat eine Gedenkstätte eingerichtet.
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