Zwei Männer in Berlin homophob beschimpft und verletzt
Die Polizei ermittelt in beiden Fällen, die am Dienstagabend passierten
Die Berliner Polizei ermittelt in zwei Fällen wegen Straftaten mit homophobem Hintergrund. In beiden Fällen kam es am Dienstag zu Körperverletzungen.
Nach bisherigen Ermittlungen betrat ein 35-Jähriger gegen 19 Uhr am U-Bahnhof Bernauer Strasse in Mitte einen Zug der Linie U8 in Richtung Hermannplatz und setzte sich neben einen Mann, der viel Platz einnahm. Der 35-Jährige, der ein Kleid und Absatzschuhe trug, bat den Fahrgast etwas Platz zu machen. Der Unbekannte entgegnete, dass er sitzt, wie er möchte, und beleidigte den 35-Jährigen homophob.
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Der beschimpfte Fahrgast ignorierte dies und bat seinen Sitznachbarn erneut, Platz zu machen. Daraufhin wurde der 35-Jährige ein weiteres Mal beleidigt. Nachdem der Beschimpfte den Mann ein drittes Mal ansprach, schlug der aggressive Fahrgast ihm mehrmals ins Gesicht. Am U-Bahnhof Rosenthaler Platz verliess der Attackierte dann gemeinsam mit Zeugen den Zug, um die Polizei zu alarmieren.
Als sich die Türen bereits schlossen, sprang der Täter noch aus dem Zug. Der 35-Jährige wollte ihn festhalten und zog ihn zu Boden. Der Festgehaltene drehte sich dann auf dem Boden herum und schlug dem 35-Jährigen erneut mehrmals ins Gesicht. Zeugen zogen die beiden Männer auseinander, woraufhin der Täter flüchtete.
Der 35-Jährige erlitt Kopfverletzungen und wollte sich in ärztliche Behandlung begeben. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen übernommen.
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Ebenfalls am Dienstag erstattete ein 64-Jähriger eine Strafanzeige: Er habe gegen 19.40 Uhr zunächst seinen Hund ausgeführt und sich dann vor einer Gaststätte in der Nikolsburger Strasse mit einer Frau unterhalten, die dort zu Gast war. Kurz darauf kam ein Mann aus der Gaststätte hinzu und es gab zwischen den beiden Männern ein Gespräch über den Hund des 64-Jährigen, der gegen einen Blumenkübel gepinkelt hatte.
Ein weiterer Mann, der wohl auch zur Gaststätte gehörte, kam dazu und schlug dem 64-Jährigen ins Gesicht und beschimpfte ihn homophob. Der Angegriffene stand anschliessend leicht unter Schock und ging zunächst nach Hause. Er hatte Kopfverletzungen erlitten, die laut Polizei nicht behandelt werden mussten. Die Ermittlungen dauern an.
Gewalt gegen LGBTIQ um fast ein Drittel gestiegen Im Mai dieses Jahres hat das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.
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