Zwei Frauen, ein Kampf
Ein Leben geprägt von Drogen, Gefängnis und Armut. Die beiden Frauen in «Game Girls», Teri und Tiahna, leben in Skid Row, die als «Hauptstadt der Obdachlosen» bezeichnete Gegend in Los Angeles.
Am 19. Februar 2018 feierte «Game Girls» bei den 68. Internationalen Festspielen in Berlin seine Weltpremiere. Die Regisseurin Alina Skrzeszewska begleitet das lesbische Paar Teri und Tiahna auf eine intime Art und Weise mit der Kamera. Das Endergebnis zeigt sich in Form einer Dokumentation und blickt in ein Leben zweier Menschen, die es im Leben nie einfach gehabt haben.
Täglich liefern sich Teri und Tiahna ein Kampf ums Überleben. In einem initiierten Workshop für Frauen aus der Community verarbeiten die beiden Frauen ihre Erinnerungen und Traumata. So versuchen sie, sich dem harten Leben auf der Strasse mit einem Funken Hoffnung zu widersetzen. Nicht nur Drogen, Alkohol und Gefängnisaufenthalte prägen den Lebensstil der beiden, auch soziale Proteste gegen Obdachlosigkeit in der Nachbarschaft oder die sogenannte Black-Lives-Matter-Bewegung sind Teile ihres Lebens.
Das Leben steckt voller Überraschungen, positive wie auch negative. Das Leben auf der Strasse bringt viele Hindernisse mit sich und verlangt von den Frauen viel Disziplin und Durchhaltevermögen ab. Nicht immer läuft alles nach Plan. Wir sehen, wie sich Teri und Tiahna ihrem Schicksal hingeben und sich im Teufelskreis von Armut, Kriminalität und Gefängnis verlieren.
Der Dokumentarfilm von Alina Skrzeszewska entwickelt sich wie das Leben von Teri und Tiahna. Er beinhaltet keinen roten Faden, wirkt planlos und desorientiert. Inwiefern spielt die Homosexualität und die Beziehung der Frauen eine Rolle in diesem Teufelskreis?
Leider gelingt es Skrzeszewska nicht, die Zusammenhänge diverser Ereignisse verständlich darzustellen. Die Szene, in der die beiden Frauen eine Hochzeit besuchen, wirft Fragen auf. Wir sehen, wie sich Teri im Anzug und frisch geflochtener Frisur betrinkt, während sie auf Tiahna wartet. Diese lässt sich für ihre Aufmachung Zeit und trifft mit von den Heels schmerzenden Füssen erst Stunden später ein. Was hat die Hochzeit mit dem harten Leben auf der Strasse zu tun? Inwiefern war dieses Fest für die beiden von Bedeutung? Auch beim Schluss lässt Skrzeszewska uns im Dunkeln tappen. Nach einem heftigen Streit stürmt Teri aus der Wohnung und kehrt nicht mehr heim. Tiahna macht sich sorgen und telefoniert unentwegt. Teri sitzt im Gefängnis – da hört der Film abrupt auf. Der Film versäumt uns leider ein vertieftes Verständnis in das Leben von L.A. zu geben.
Der Film feiert seinen Abschluss an der Berlinale am Samstag, 24. Februar 2018 um 20 Uhr im CineStar Kino.
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