Zürcher Gemeinderat Alan David Sangines gewinnt den LGBTI-Forschungspreis von Network

Für seine Arbeit zum Thema homosexuelle Asylsuchende gewinnt Alan David Sangines den LGBTI-Forschungspreis von Network.

Vergangene Woche fand in Zürich die zweite Auflage der LGBTI-Forschungsnacht statt, die vom Institute of Queer Studies (IQS) organisiert wird. Im Rahmen dieser Vortragsreihe präsentieren Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler ihre Projekte aus der LGBTI-Forschung. An der diesjährigen Forschungsnacht kam es zu einer Premiere: Zum ersten Mal vergab Network, der Schweizer Verein schwuler Führungskräfte, einen LGBTI-Forschungspreis. Diese Auszeichnung solle die wissenschaftliche Tätigkeit im LGBTI-Bereich vorantreiben, sagt Networker und IQS-Co-Projektleiter Jürg Koller. «So können in diesem Themenbereich vermehrt fundierte Erkenntnisse gewonnen werden.»

Arbeit über homosexuelle Asylsuchende gewinnt Zehn Kandidatinnen und Kandidaten stellten an der Forschungsnacht ihre Ergebnisse einer Fachjury sowie dem Saalpublikum vor. Der Sieg ging schlussendlich an den Zürcher Gemeinderat Alan David Sangines (SP), der sowohl das Jury- als auch das Publikumsvoting gewann. In seiner Bachelorarbeit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft hatte der Jurist die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts betreffend die Asylgewährung für homosexuelle Antragsstellende untersucht. Er analysierte die verschiedenen Gründe, die sowohl vom Staatssekretariat für Migration als auch vom Bundesverwaltungsgericht zur Ablehnung von Asylanträgen homosexueller Gesuchsstellender ins Feld geführt werden.

Durchzogene Praxis Das Fazit von Sangines: «Alles in allem werden die Asylgesuche homosexueller Personen sehr unterschiedlich beurteilt. Es kommt ganz auf den Einzelfall an, sowie auf die Person, die den Fall bearbeitet.» Um eine einheitliche Praxis und mehr Rechtssicherheit zu schaffen, entwickelte Sangines in einem Leitfaden Richtlinien, die bei der Beurteilung von Asylgesuchen aufgrund der sexuellen Orientierung zu beachten sind.

Der 30-Jährige freut sich enorm über seinen Sieg. «Die Thematik liegt mir sehr am Herzen. Allzu oft vergisst man, dass es hier um das Leben von Menschen geht. Menschen, die in ihrer Heimat wegen ihrer sexuellen Orientierung nicht sicher sind.» Er hofft, mit dem Gewinn des Network-LGBTI-Forschungspreises vermehrt auf diese Problematik aufmerksam machen zu können. Die Siegerprämie von 500 Schweizer Franken spendet er einer Organisation, die homosexuelle Flüchtlinge unterstützt.

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