Zu schwul? Griechenland kritisiert «Alexander»-Serie von Netflix
Gemeckert wird vor allem vom rechten Rand aus
Mit der neuen Doku-Serie «Alexander der Grosse: Wie er ein Gott wurde» hat Netflix die griechische Politik ins Wallen gebracht. Der Feldherr werde «zu schwul» dargestellt, heisst es dort.
«Bedauerlich, inakzeptabel und unhistorisch», sei die neue Produktion nach der Meinung von Dimitris Natsios, Vorsitzender der rechtsgerichteten Niki-Partei. «Sie würde unterschwellig den Eindruck erwecken, dass Homosexualität in der Antike akzeptabel war – ein Element, das jeder Grundlage entbehrt.»
Deshalb konfrontierte er Kulturministerin Lina Mendoni und regte Massnahmen gegen Netflix an. Diese erteilte ihm, wie der Greek Herald berichtete, jedoch prompt eine Absage: «Das Kulturministerium zensiert nicht. Die Freiheit der Kunst ist seit 1825 in der griechischen Verfassung verankert, und keine ihrer Änderungen zielt auf die Meinungsfreiheit ab.»
Anlass ist unter anderem das dargestellte Verhältnis von Alexander zu seinem Leibwächter und Freund Hephaistion – welches auch schon in der «Alexander-Verfilmung» von Oliver Stone mit Colin Farrell thematisiert wurde. Die Netflix-Produktion ist seit 31. Januar abrufbar.
Weiter erklärte sie: «Keines der Elemente der Persönlichkeit Alexanders des Grossen wird in der Show gezeigt, was nicht der historischen Wahrheit entspricht. Sie werden jedoch wissen, dass das Konzept der Liebe in der Antike weit gefasst und mehrdimensional ist.» Die Diskussion fand im Rahmen des Gesetzes zur gleichgeschlechtlichen Ehe in Griechenland statt, die in der Eheöffnung für homosexuelle Paare mündete (MANNSCHAFT berichtete).
Im September 2023 war der 35-jährige, offen schwule Stefanos Kasselakis trotz seiner fehlenden politischen Erfahrung zum Chef des grössten Oppositionsblocks in Griechenland, der linken Syriza-Partei, gewählt worden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Musik
Sorge vor Abschiebungen: Queer-Ally Bad Bunny meidet US-Bühnen
Bad Bunny startet im Dezember seine Welt-Tournee. Konzerte im US-Festland wird es aber nicht geben – aus Sorge vor der US-Einwanderungsbehörde ICE.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Serie
Serie
Hunter Doohan: Warum «Wednesday» beim queeren Publikum so gut ankommt
Hunter Doohan hat sich in einem Interview dazu geäussert, warum «Wednesday» bei queeren Fans so grossen Anklang findet.
Von Newsdesk Staff
Kultur
Serie
«Boots» – Netflix zeigt ersten Trailer zu schwulem Militärdrama
Was passiert, wenn ein queerer Mann in den 1990ern ein Elitesoldat werden will?
Von Newsdesk Staff
News
Kultur
Fotografie
«Elska» zeigt Rom: Queeres Leben im Schatten des Vatikan
Das queere Fotoprojekt zeigt Männer aus der italienischen Hauptstadt – zwischen Tradition, Multikulturalität und katholischem Einfluss. Neue intime Porträts und sehr persönliche Geschichten aus Rom!
Von Newsdesk Staff
Kultur
Schwul