Zehntausende fordern Ehe für alle in der Schweiz
In drei Wochen wird abgestimmt
Mehrere Zehntausend Menschen haben laut Polizei beim Zurich Pride Festival für die Ehe für alle demonstriert.
Im Vorfeld einer entsprechenden Volksabstimmung am 26. September warb die LGBTIQ Gemeinschaft bei dem Umzug am Samstag durch die Innenstadt von Zürich nachdrücklich für ihr Anliegen. Aus Sicht der Organisator*innen handelt es sich bei der Volksabstimmung um die «wichtigste gesellschaftspolitische Abstimmung seit Jahrzehnten». Entsprechend greift das Nein-Komitee immer wieder zu umstrittenen Aussagen (MANNSCHAFT berichtete).
Wie auf der Homepage der Zurich Pride nachzulesen ist, kamen 31.000 Demonstrant*innen – erwartet hatte man 20.000. Die Zahl der Zuschauer*innen lag bei 7000.
Das Schweizer Parlament hatte im vergangenen Jahr die Möglichkeit der Eheschliessung für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Gegner hatten daraufhin Unterschriften eingereicht und damit eine Volksabstimmung über die Ehe für alle durchgesetzt. Die Gegenseite argumentiert unter anderem, dass durch die Ausweitung der Samenspende auf lesbische Paare sowie die gemeinschaftliche Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare das Kindeswohl gefährdet werde.
Rund 70 Organisationen der LGBTIQ Community hatten zur Teilnahme an dem Umzug aufgerufen. Die Pride in Zürich ist die Nachfolgeveranstaltung des Christopher Street Day. 2020 fand die Zurich Pride aufgrund der Corona-Pandemie nicht statt (MANNSCHAFT berichtete).
Rückenwind hatte die diesjährige Pride durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts am Freitag: Gleichgeschlechtliche Paare in Eingetragenen Partnerschaften können sich nicht erleichtert einbürgern lassen – das ist diskriminierend. (MANNSCHAFT berichtete).
Auch in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden wurde am Samstag Christopher Street Day gefeiert.
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