Wegen Pro-Palästina-Demo: Toronto Pride abgebrochen
In Toronto fand am Sonntag wieder eins der grössten Pride-Events Kanada statt. Doch dann störte eine Pro-Palästina-Demo die Parade.
Die Toronto Pride Parade markierte den Höhepunkt des Pride Month. Über 250 Gruppen waren unterwegs. Doch die Parade wurde vor dem eigentlichen Ende abgebrochen.
Ungefähr 20 Demonstranten, die sich laut Toronto Star «Koalition gegen Pinkwashing» nannten, begannen in der Nähe der Kreuzung Yonge-Wellesley Street eine Sitzblockade. Sie skandierten «Free Palestine» und den umstrittenen Slogan «From the River to the Sea».
Diese Forderung gilt als problematisch, denn der «Fluss» und das «Meer», von denen die Rede ist, sind der Jordan und das Mittelmeer. Dazwischen liegen heute der Staat Israel, das Westjordanland und der Gazastreifen. Ein Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer würde voraussetzen, dass der Staat Israel vorher ausgelöscht würde, so die verbreitete Rechtsauffassung u.a. in Deutschland. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat dagegen erst letzte Woche entschieden, dass die Äusserung der Parole im Grundsatz erlaubt sei.
Die Organisator*innen brachen die Parade ab – aus Sicherheitsgründen, wie u.a. es bei Instagram hiess. Man bedaure die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten. Es war u.a. zu Handgreiflichkeiten zwischen einem Pride-Teilnehmer und Mitgliedern des Pro-Palästina-Protestes gekommen, wie ein Foto von Canadian Press zeigt.
Unter den Follower*innen gibt es viel Kritik an der Entscheidung. «Wir brauchen neue Leute, die die Pride von Toronto führen», heisst es u.a. in den Kommentarspalten. Und ein User kritisiert den Ausdruck «Unannehmlichkeiten» und schrieb: «Darum geht es doch bei der Pride. Füreinander einstehen. Niemand ist frei, bis wir alle frei sind.»
Mehr lesen: Rafi Rachek und Sam Dylan – Aufruhr wegen schwulem Kuss im Deutschland-Trikot: «Ekelhaft» (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Dating
«Planet Romeo»: Vier junge Männer nach Überfällen verurteilt
Wegen einer Raubserie nach Verabredungen auf einem Dating-Portal sind vier junge Männer verurteilt worden. Die beiden Haupttäter bekamen über vier Jahre Haft.
Von Newsdesk/©DPA
News
Justiz
Deutschland
Grossbritannien
Sexuelle Übergriffe? Schwere Vorwürfe gegen Chefs von LGBTIQ-Medium
Die Inhaber der weltweit grössten LGBTIQ-Newsplattform «Pink News» sollen Angestellte angeblich wiederholt sexuell belästigt haben. Im Arbeitsumfeld sei übermässiger Alkoholkonsum gefördert worden.
Von Newsdesk Staff
Arbeitswelt
International
News
WM 2034 in Saudi-Arabien: Amnesty warnt vor Risiken für Queers
Am Mittwoch bekommt Saudi-Arabien den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2034. Vor allem schwule und lesbische Fans müssen im Wüstenstaat mit erheblichen Diskriminierungen rechnen.
Von Newsdesk/©DPA
Sport
International
Fussball
Regenbogenbinde: Lesbischer Fan will Fussballverband verklagen
Die «Rainbow Laces»-Kampagne soll im englischen Fussball ein Zeichen setzen für Vielfalt und Inklusion. Ein Fussballfan wirft der Football Association nun vor, politische Botschaften zu verbreiten.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Geschlecht
Sport
International