Was bitte ist ein „schwuler Lauf“, Ricarda Haaser?
Mikaela Shiffrin aus den USA holte am Donnerstag bei den Olympischen Winterspielen Gold im Riesentorlauf. Silber ging an die Norwegerin Ragnhild Mowinckel, über Bronze durfte sich Federica Brignone aus Italien freuen. Die Österreicherin Ricarda Haaser wurde nur 17te. Sie machte aus einem anderen Grund Schlagzeilen.
„Der ganze zweite Lauf war lockerer und flüssiger, aber trotzdem noch zu wenig“, gab die 24-jährige Tirolerin zu Protokoll. „Aber das Gefühl war doch besser als im ersten Lauf. Vor allem oben war es viel besser, da bin ich nicht so schwul runtergefahren wie im ersten Lauf.“
Schwul runtergefahren? Wie soll das ausgesehen haben? Hat sie dabei gekreischt? Trug sie eine Platte von Barbra Streisand unterm Arm? War das Handgelenk abgeknickt?
Spaß beiseite. Wer das Wort schwul als Synonym von ungeschickt, schlecht, missglückt etc. benutzt, verhält sich nicht besser als pubertierende Jungs auf dem Schulhof oder Hooligans im Fußballstadion. Es verunglimpft Schwule und gehört thematisiert und kritisiert.
Die Aktivisten von Enough is Enough haben Haaser aufgefordert, sich zu entschuldigen. Bisher erfolglos. Auf ihrem Facebook-Profil häufen sich seit Donnerstagmittag die kritischen Kommentare.
Fahr einfach hetero!
„Deine Leistung war nicht SCHWUL, sondern schlecht!“, schrieb ein User. „Mehr trainieren, dann klappt’s auch mit den Medaillen! Oder fahre das nächste mal einfach HETERO!“
Am Nachmittag schließlich entschuldigte sich Haaser via Facebook: „Sollte ich mit meiner Aussage jemandem zu nahe getreten sein, entschuldige ich mich dafür. Das war nicht meine Absicht.“
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=807955306072423&id=439766822891275
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