Warum outen sich in China wenige LGBT-Menschen?
Das Video der britischen Wochenzeitschrift «The Economist» macht einen Zeitsprung in die Vergangenheit Chinas bezüglich LGBT-Rechte. Im Jahr 1997 wurde die Homosexualität landesweit legalisiert, bevor sie vier Jahre später von der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen wurde. 2013 erlaubte die Regierung den chinesischen Websites, Zeitungen und Zeitschriften über LGBT-Themen zu berichten. Dem zufolge ist es nicht schwer zu erahnen, dass die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren landesweit verboten ist. Allgemein ist in China der Druck, eine Ehe einzugehen und eine Familie zu gründen sehr hoch. So sahen sich bisher rund 70% der LGBT-Menschen gezwungen, eine heterosexuelle Ehe einzugehen. In der kommenden Zeit sind in dieser Angelegenheit aber keine positiven Änderungen zu erwarten, denn Chinas Regierung fürchtet sich zunehmend von einer Bewegung der LGBT-Community. Sie vermutet, dass diese landesweit zu viel Einfluss und Macht ausüben könnte. Schon das die Pride in China erlaubt ist, ist in den Augen der Regierung ein gewagtes Unterfangen. Einen Umzug oder eine Parade im Zeichen der Pride hat sie untersagt.
In Taiwan hingegen herrscht eine höhere Toleranz gegenüber LGBT-Menschen und dessen Rechte. Obwohl Taiwan die chinesische Kultur zu pflegen vermag, öffnete die Republik im Mai 2017 als erstes asiatisches Land die Ehe für alle. Die chinesischen LGBT-Menschen hoffen, dass sich ihre Regierung eine Scheibe dieser Toleranz abschneidet.
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