Mord an Harvey Milk hat «San Francisco für immer verändert»
Einer der ersten offen schwulen US-Politiker wurde vor 40 Jahren erschossen
Harvey Milk war einer der ersten offen schwulen US-Politiker. In San Francisco kämpfte der Aktivist für LGBTIQ-Rechte und wurde 1977 in den Stadtrat gewählt. Ein Jahr später wurde er im Rathaus von einem anderen Politiker erschossen.
Der demokratische, offen schwule Senator Scott Wiener gedachte am Dienstag des ermordeten Politikers. Der Mord an Milk und Bürgermeister George Moscone habe San Francisco «für immer verändert». Dan White, Mitglied des Stadtrates, hatte die Männer am 27. November 1978 wegen politischer Streitigkeiten erschossen und wurde wegen Totschlags zu sechs Jahren Haft verurteilt. 1985, ein Jahr, nachdem White frei kam, nahm er sich das Leben.
Die Stadt hat ihren Helden bis heute nicht vergessen. Anfang des Jahres gab etwa der Neffe von Harvy, Stuart Milk bekannt, dass das neue Flughafen-Terminal nach seinem Onkel benannt werde. «Fünf Jahre nachdem Supervisor David Campos die Umbenennungskampagne begann, gab das San Francisco Board of Supervisors die endgültige Genehmigung, das Terminal 1 des San Francisco International Airport nach Onkel Harvey umzubenennen. Die 2-Milliarden-Dollar-Terminalrenovierung durch Supervisorin Hillary Ronen wird pädagogische und künstlerische Elemente von Harvey enthalten! Sende Freude und Hoffnung in die ganze Welt», hatte er via Instagram verkündet. Das Board of Supervisors hatte einstimmig für die Benennung des Terminals gestimmt.
Die Liste der Würdigungen Milks ist lang: 2016 war bekannt geworden, dass die US Navy einen neuen, noch zu bauenden Tanker nach ihm benennen wolle. Zwei Jahre zuvor hatte die amerikanische Post den Bürgerrechtler mit einer Briefmarke geehrt. 2008 war der Film „Milk“ in die Kinos gekommen. Sean Pean erhielt für die Darstellung des Politikers einen Oscar. Das Drehbuch hatte Dustin Lance Black geschrieben, der heute mit Schwimmstar Tom Daley verheiratet ist.
Seit 2010 wird der Geburtstag Milks, der 22. Mai, an kalifornischen Schulen als «Harvey-Milk-Tag» begangen. Die Einführung des Gesetzes unter Gouverneur Arnold Schwarzenegger hatten konservative Gruppen kritisiert. Sie beklagten etwa, die Einführung eines «Schwulentages» gebe Eltern keine Möglichkeit, ihre Kinder anderweitig zu erziehen.
Bereits seit 1985 trägt ein Platz in San Francisco den Namen Milks: Es ist der Platz an der Metro-Station Castro, wo Milk seine ersten Reden auf Kisten gehalten hatte. Dort ist auch ein Satz als Lichtinstallation zu lesen, bei dem es sich um ein Zitat von Harvey Milk handelt: «Hope will never be silent – die Hoffnung schweigt nie.»
Milk wurde nur 48 Jahre alt.
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