US-Repräsentantenhaus stimmt für Recht auf Empfängnisverhütung
Nachdem das Recht auf Abtreibung gekippt wurde
Nach dem Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe will das US-Repräsentantenhaus auch das Recht auf Empfängnisverhütung gesetzlich verankern.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde am Donnerstag mit 228 zu 195 Stimmen verabschiedet. Alle Gegenstimmen kamen von Republikaner*innen – allerdings stimmten auch acht republikanische Abgeordnete dafür. Erst am Dienstag hatte das Repräsentantenhaus mit 267 zu 157 Stimmen dafür gestimmt, das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe per Bundesgesetz zu schützen – auch hier stammten alle Gegenstimmen von Republikaner*innen.
Aufgrund der knappen Mehrheitsverhältnisse im Senat, der ebenfalls zustimmen müsste, haben beide Gesetzesvorhaben allerdings keine grossen Chancen.
Hintergrund für die Abstimmungen ist die jüngste Entscheidung des Obersten Gerichts, das Recht auf Abtreibung zu kippen (MANNSCHAFT berichtete). Da dieses Recht nicht per Bundesgesetz geschützt ist, können die Bundesstaaten nun weitreichende Einschränkungen und Verbote erlassen. In zahlreichen Bundesstaaten ist dies bereits geschehen.
Mit ihrem Versuch, die Rechte auf gleichgeschlechtliche Ehe und auf Empfängnisverhütung in Bundesgesetzen zu verankern, wollen die Abgeordneten verhindern, dass sie auf ähnliche Weise wie das Abtreibungsrecht gekippt werden könnten. Sollte das passieren und keine Bundesgesetzgebung entgegenstehen, könnten Bundesstaaten sich weigern, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen, oder sie könnten versuchen, den Zugang zur Empfängnisverhütung einzuschränken.
Entsetzen hatte eine Stellungnahme des erzkonservativen Richters Clarence Thomas ausgelöst, die er im Zuge des Abtreibungsurteils veröffentlichte. Er schrieb, dass auch Entscheidungen, die das Recht auf Verhütung, die gleichgeschlechtliche Ehe oder Sex unter gleichgeschlechtlichen Partnern verankern, überprüft werden müssten.
Derweil war die Unterstützung für LGBTIQ-Menschenrechte in der amerikanischen Bevölkerung noch nie so gross, wie momentan. Selbst unter Republikaner*innen und weissen evangelikalen Protestant*innen nimmt sie zu. Das geht aus dem American Values Atlas-Projekt 2021 des Public Religion Research Institute (PPRI) hervor, einer mehrjährigen Umfrage, die die Unterstützung der Amerikaner*innen für LGBTIQ-Gesetzgebungen misst (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Eurovision Song Contest
Fakten, Flaggen und die Favoritenfrage beim ESC in Basel
Kontroversen, Klänge, Klicks: Das jährliche ESC-Musikspektakel geht dieses Jahr in Basel über die Bühne. Was du darüber wissen musst.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Musik
Unterhaltung
News
Berlin
150 Jahre Magnus Hirschfeld – eine queere Ikone wird gefeiert
Magnus Hirschfeld war ein Pionier der queeren Emanzipationsbewegung in Berlin. Er kämpfte jahrzehntelang gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. In ungewöhnlicher Form wird an ihn erinnert.
Von Newsdesk/©DPA
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
News
TIN
Geschichte
Deutschland
Hasskriminalität gegen Queers in Baden-Württemberg steigt
LGBTIQ müssen sich immer wieder mit Anfeindungen auseinandersetzen. Nun zeigt eine Statistik: Die Behörden erfassen immer mehr Hass.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TV
Homofeindliches Motiv? Brutale Tötung bei «Aktenzeichen XY»
Vor fast 42 Jahren wird eine Leiche in Bochum gefunden - mit zahlreichen Gewaltspuren am nackten Körper. Der ungelöste brutale Cold Case wird nun in einer ZDF-Fahndungssendung präsentiert.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News