Ukraine schickt Zweitplatzierten zum ESC nach Turin
Derweil wurden die neuen EU-Sanktionen gegen Russland formell von den 27 Mitgliedstaaten beschlossen
Die Ukraine drohte nach 2019 erneut ohne Teilnehmer*in beim Eurovision Song Contest zu bleiben. Doch nun soll der Zweitplatzierte antreten.
Seit Dienstag steht fest: In Turin wird im Mai das Kalush Orchestra antreten, die Zweitplatzierten des nationalen Vorentscheids. Der Song heisst: «Stefania».
Zuvor hatte die Gewinnerin des nationalen ESC-Wettbewerbs hingeworfen. Alina Pash zog im Zusammenhang mit einem Aufenthalt auf der von Russland 2014 einverleibten ukrainischen Halbinsel Krim ihre Kandidatur zurück. «Ich will diesen virtuellen Krieg und den Hass nicht», schrieb sie bei Instagram. Der Schritt sei ihr schwer gefallen, doch wolle sie bei dieser «schmutzigen Geschichte» nicht mehr mitspielen.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC ausrichtet, bestätigte das Ausscheiden von Pash. Darauf hätten sich die Sängerin, der Veranstalter des nationalen Wettbewerbs und der ukrainische Rundfunk UA:PBC geeinigt.
Pash hatte sich beim Vorausscheid mit dem Rap-Ethno-Song «Tini sabutych predkiw» («Schatten vergessener Vorfahren») durchgesetzt. Danach war ein Besuch auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim bekannt geworden. Die 28-Jährige soll 2015 über Moskau nach Simferopol geflogen sein – statt über den aus ukrainischer Sicht legalen Landweg.
Der 66. ESC ist für den 10. bis 14. Mai im italienischen Turin angesetzt.
2019 hatte die Siegerin Maruv (Hanna Korsun) nach einem ähnlichen Vorfall auf eine Teilnahme beim ESC verzichtet. Von ihr war unter anderem ein Verzicht auf Konzerte in Russland verlangt worden. Auch die Nächstplatzierten zogen ihre Kandidaturen zurück, woraufhin die Ukraine in Tel Aviv (Israel) nicht vertreten war.
Derweil wurden die neuen EU-Sanktionen gegen Russland nun auch formell von den 27 Mitgliedstaaten beschlossen. Das teilte der Rat der EU-Staaten am Mittwochnachmittag mit. Für die folgenden Stunden war die Veröffentlichung im EU-Amtsblatt geplant. Damit wären die Strafmassmassnahmen dann in Kraft.
Sie sehen vor, die 351 Abgeordneten des russischen Parlaments auf die EU-Sanktionsliste zu setzen, die die Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk in der Ostukraine auf den Weg gebracht haben. Hinzu kommen 27 Personen und Organisationen, die dazu beitragen, die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu untergraben. Darunter seien Entscheidungsträger wie Regierungsmitglieder, Geschäftsleute, Oligarchen und ranghohe Militäroffiziere. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen gehört der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu dazu.
Ende letzter Woche zeichneten die USA ein Horrorszenario für religiöse und ethnische Minderheiten sowie Queers und warnten vor gezielten Tötungen und Entführungen von LGBTIQ bei einem Einmarsch in die Ukraine (MANNSCHAFT berichtete).
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