Uganda suspendiert NGOs für LGBTIQ und Frauen
Insgesamt sind über 54 Nichtregierungsorganisationen betroffen
Die Regierung im ostafrikanischen Uganda hat die Schliessung von 54 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf unbestimmte Zeit angeordnet.
Grund dafür seien fehlerhafte Registrierungen sowie fehlende Finanzabschlüsse, teilte die zuständige Behörde am Freitag mit. Unter den betroffenen Organisationen sind unter anderem Wahlbeobachter, Menschen- und Frauenrechtler, sowie Chapter Four, ein Verein, der für die Rechte Homosexueller eingetreten ist.
Staatschef Yoweri Museveni, der seit mehr als 30 Jahren an der Macht ist, wird immer wieder vorgeworfen, mit Härte gegen Kritik aus der Zivilgesellschaft vorzugehen. Er hatte sich bei von Manipulationsvorwürfen begleiteten Wahlen im Januar mit 58 Prozent der Stimmen gegen Herausforderer Bobi Wine durchgesetzt (MANNSCHAFT berichtete). Vor der Abstimmung war Wine mehrfach vorübergehend festgenommen und unter Hausarrest gesetzt worden. Ugandische Sicherheitsbehörden haben nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 500 seiner Anhänger kurz vor und nach der Wahl willkürlich verhaftet und verschleppt.
In den letzten Jahren gab es wiederholt Bemühungen im Parlament in Kampala, die Todesstrafe für «homosexuelle Wiederholungstäter» einzuführen. Das Verfassungsgericht erklärte das «Kill the Gays»-Gesetz 2014 für für ungültig. Die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex soll aber wieder im Parlament diskutiert werden (MANNSCHAFT berichtete). Zu Repressionen und selbst Morden an Vertreter*innen sexueller Minderheiten kommt es auch ohne neue Gesetze immer wieder.
Ende 2019 wurde der 28-jährige Brian Wasswa in seinem Dorf im Osten Ugandas von Nachbarn mit Hacken erschlagen. Brian sei ein ruhiger junger Mann gewesen, der Konflikten prinzipiell aus dem Weg ging. Mit 17 Jahren jagten ihn seine Eltern aus dem Haus, nachdem sie gehört hatten, dass er schwul sei (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Religion
Premiere im Vatikan: Papst trifft Vertretung von Missbrauchsopfern
Papst Leo traf diese Woche erstmals eine Vertretung von «Ending Clergy Abuse». Die Menschenrechtsorganisation bezeichnete den Austausch als «historisches Treffen».
Von Newsdesk Staff
News
International
International
USA: Nur noch «M» und «F» bei Flugreisen erlaubt
Seit letzter Woche dürfen Fluggesellschaften, die in die USA fliegen oder von dort abheben, nur noch die Geschlechtseinträge «M» für männlich und «F» für weiblich verwenden. Die neue Regel sorgt vor allem bei trans und nicht-binären Reisenden für Verunsicherung.
Von Newsdesk Staff
TIN
Geschlecht
International
«Unanständige Handlungen»: Türkei erwägt Haftstrafen für LGBTIQ
Neuer Gesetzesentwurf in Ankara: Während Regierungsstellen von moralischem Schutz sprechen, warnen Organisationen vor einer gezielten Kriminalisierung queerer Identitäten.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
TV
Enthüllungen über Royals: Orgien, homosexuelle Kontakte und Ausschweifungen
Die neue Doku «Sex, Macht und Lügen: Hinter Palastmauern» arbeitet Skandalgeschichte(n) auf.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Geschichte
International
People