Üble Hetze gegen Olivier Borer: «Wieso müssen Menschen Hass streuen?»
Der Moderator wehrt sich
Der offen schwule SRF-Moderator Olivier Borer wehrt sich gegen Hassnachrichten, die ihn und seine Regenbogenfamilie treffen.
SRF-Moderator Olivier Borer und sein Ehemann sind dank einer Leihmutter im November Väter geworden (MANNSCHAFT berichtete). Sie seien «die stolzesten Eltern des Universums», erklärten sie via Instagram. Kürzlich meldete sich Borer zu Wort und entschuldigte sich, dass er zuletzt so still geworden sei: «Weil mich die reale Welt auf wunderschöne Weise absorbiert. Und daran hat unser Baby Naël, mittlerweile fünf Monate alt, den grössten Anteil. Werd mir Mühe geben, künftig wieder regelmässiger zu posten.»
Doch bei einigen Nutzer*innen sorgen Nachrichten von seiner Elternschaft für Hass und Hetze. Anfang der Woche war es wieder so weit. «Ich überlege mir, erstmals Anzeige zu erstatten», sagt Borer gegenüber Argovia Today
Ein Instagram-User wirft dem Sport-Moderator in einer Nachricht vor, seinen Sohn «möglichst schwul» zu erziehen und ihn zu «missbrauchen». Dies veröffentlichte Borer im Rahmen einer Instagram-Story. Sein Fazit: «Wieso bloss müssen Menschen Hass streuen und dermassen erbärmliche Kommentare von sich geben?»
Borer, der seinem Kind via Instagram versprochen hatte: «Wir werden dich bedingungslos lieben und immer für dich da sein», erklärt nun, offensichtlich angefasst: «Es ist nur ein Satz, aber er richtet so viel an. Er macht mich traurig und wütend. Einfach alles daran ist falsch. Das muss aufhören.»
Der Moderator hat dem anonymen Absender geschrieben, «wie erbärmlich der Kommentar sei und dass ich ihm oder ihr ganz viel Liebe im Leben wünsche». Überraschende Wendung: Der Nutzer habe sich entschuldigt und erklärt: Die Emotionen seien mit ihm durchgegangen.
Mittlerweile habe Borer dem Verfasser der Hassnachricht nahegelegt, er möge Pink Cross einen namhaften Betrag spenden, dann sei die Sache für ihn erledigt.
Ansonsten bekomme Borer laut Argovia Today aber viel Zuspruch von seinen Follower*innen. «Aufgrund meines Posts habe ich Hunderte Meldungen von Leuten erhalten, die ihr Entsetzen ausdrückten und sagten, dass sie die Meinung dieser Person nicht teilten.» Dies zeige ihm, dass die Mehrheit der Schweizer*innen heue Regenbogenfamilien akzeptiere.
Im Interview mit MANNSCHAFT+ erzählt Olivier Borer, wie es ist, als schwuler Sportmoderator in der heteronormativen Welt des Spitzensports zu bestehen.
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Mission für Wowereit – SPD bereitet Wahlkampf vor
Steffen Krach will das Rote Rathaus für die SPD zurückerobern. Im Kultclub SchwuZ schwört er die Funktionäre der Landes-SPD darauf ein. Und trifft dabei auf einen Genossen, der weiss, wie das geht: Wowereit.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Politik
Award
Hessens Film- und Kinopreis würdigt erstmals queere Sichtbarkeit
Von Newsdesk/©DPA
News
Film
Deutschland
Zürich
In vier Runden zur Königin: So war die Heaven Drag Race 2025
In Zürich wurde die neue Miss Heaven gekrönt: Third Kylie setzte sich gegen fünf Mitstreiter*innen durch und punktete mit ganz viel Swissness: mit Aromat, Kuhglocken und einem von Trachten inspirierten, selbst genähten Outfit.
Von Elena Löw
Unterhaltung
Drag
Schweiz
Österreich
Trans Rechte: OGH kippt diskriminierende Klausel
Das Urteil gibt einem klagenden Verein Recht: Der Risikoausschluss von Geschlechtsanpassungen verstösst gegen das Diskriminierungsverbot.
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Justiz