Übergriff auf schwules Paar – zwei Männer leicht verletzt

Die Polizei konnte den mutmasslichen Täter (28) fassen

Symbolfoto: MANNSCHAFT

In Berlin-Mitte kam es am Sonntagabend zu einem schwulenfeindlichen Übergriff. Der Täter wurde gefasst.

Nach bisherigen Ermittlungen spazierte gegen 22.25 Uhr ein Ehepaar (35,39) mit Freunden die Torstrasse entlang. Dabei kam ihnen ein Mann entgegen, der einem der beiden Männer plötzlich mit der Hand ins Gesicht geschlagen haben soll. Ein Begleiter des Paares stellte den Schläger zur Rede.

In Lübeck bekennt sich die Polizei zum Regenbogen

Dieser soll nun auch dem 29-Jährigen sofort ins Gesicht geschlagen und anschliessend die Torstrasse entlang geflüchtet sein. Der Freund des Paares alarmierte die Polizei und verfolgte den Angreifer.

Eintreffende Einsatzkräfte konnten den 28-jährigen Mann noch in der Nähe anhalten, festnehmen und in eine Gefangenensammelstelle bringen. Dort wurde er nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung einem Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes beim Landeskriminalamt überstellt. Die beiden geschlagenen Männer wurden leicht verletzt und wollen sich laut Polizei in ärztliche Behandlung begeben.

Ebenfalls am Wochenende alarmierte ein 22-jähriger Mann die Polizei zur Warschauer Brücke und gab an, dass ihm auf der Brücke in Höhe des Ausgangs von der S-Bahn fünf Männer entgegen kamen. Aus der Gruppe heraus wurde er dann gefragt, ob er schwul sei. Nachdem er das bejaht hatte, wurde er homophob beschimpft.

Ein Ombudsmann gegen «schwule Pässe»

Gewalt gegen LGBTIQ um fast ein Drittel gestiegen Im Mai dieses Jahres hat das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.

Am häufigsten wurden Beleidigungen registriert (123 – im Jahr 2016 waren es noch 45 Fälle), einfache und gefährliche Körperverletzung (67), Nötigungen und Bedrohungen (54) und Raubstraftaten (20). Die meisten Fälle registrierte Maneo in Schöneberg (49 – ein Rückgang von 69 im Vorjahr), gefolgt von Neukölln (38 – ein Zuwachs von 100 %), Mitte und Kreuzberg.

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