Tunesien verbietet erzwungene Analuntersuchungen
In Ländern, in denen Homosexualität illegal ist, wird der Prozess der analen Untersuchungen bei Verurteilungen von Männern immer noch häufig angewandt. Viele Menschenrechtsorganisationen im In- und Ausland bezeichnen die Praxis als unmenschlich und grausam.
Tunesien hat nun ein Verbot von Analuntersuchungen beschlossen. Sodomie wird im nordafrikanischen Land immer noch mit Gefängnisstrafen geahndet. Nun lässt aber der Minister für Menschenrechte, Mehdi Ben Gharbia, verlauten, dass die invasive Praxis zur Bestimmung der sexuellen Orientierung gestoppt wird. «Diese Prüfungen können nicht länger mit Gewalt – körperlicher oder moralischer – durchgeführt werden und nie ohne die Zustimmung der betroffenen Person.»
Ben Gharbia führt aus, dass Richter weiterhin eine Prüfung erbitten können, die betroffenen Personen diese aber ablehnen dürfen, ohne dass sie dafür schuldig gesprochen werden. Tunesien habe sich «verpflichtet, die sexuelle Minderheit vor jeder Form von Stigmatisierung, Diskriminierung und Gewalt zu schützen». Er gab jedoch kein konkretes Datum für die Umsetzung der Änderung vor.
Das Land führt eine offenere Debatte über die schwule und lesbische Gemeinschaft, seitdem es 2011 eine Demokratie geworden ist. Eine Legalisierung der Homosexualität im muslimischen Land ist jedoch nicht geplant.
Amnesty International sagte, dass sie die analen Untersuchungen nach einer gestrigen Menschenrechtsüberprüfung bei der UNO als Folter betrachtet. Amnesty International verlangt die Zusage, die Analuntersuchungen einzustellen und bedauert gleichzeitig «zutiefst», dass Homosexualität im Land weiterhin illegal sei.
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