Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow unheilbar krank?
Der Präsident will die Gesellschaft von LGBTIQ «säubern»
Der tschetschenische Machthaber Kadyrow gilt als wichtigster Gefolgsmann Putins im Nordkaukasus. Doch nun heizt eine Zeitung schon länger bestehende Gerüchte um eine mögliche Krankheit Kadyrows an.
Seit 2017 sorgt die staatliche Verfolgung von LGBTIQ in Tschetschenien immer wieder für Schlagzeilen (MANNSCHAFT berichtete). In illegalen Haftanstalten foltern Behörden Mitglieder der Community mit Elektroschocks und Schlägen und zwingen sie, weitere Bekannte zu outen. Einigen gelingt die Flucht, andere fallen sogenannten «Ehrenmorden» zum Opfer – ausgeführt von der eigenen Familie (MANNSCHAFT berichtete).
Die «Säuberungsaktionen» gegen Queers sind ein Anliegen von Machthaber Kadyrow. Infolge eines Medienberichts sind in Russland Gerüchte um dessen Gesundheitszustand wieder aufgeflammt. Der kremltreue und für seinen brutalen Umgang mit Andersdenkenden bekannte Politiker leide unter einer unheilbaren Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, schrieb die im Exil herausgegebene Zeitung Nowaja Gaseta. Europa am Montag. Aus Kadyrows Machtapparat, der ähnliche Gerüchte vor einigen Monaten dementiert hat, gab es zu dem jüngsten Medienbericht zunächst keine offizielle Stellungnahme.
Die gewöhnlich gut informierte Zeitung Nowaja Gaseta hingegen schrieb: «Der Gesundheitszustand des 47-jährigen Ramsan Kadyrow lässt keine Hoffnung auf Heilung. Und Moskau muss nun operativ entscheiden, wie die Stabilität gewahrt wird, wenn der harte tschetschenische Diktator nicht mehr ist.»
Das Blatt, das einst von Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow gegründet worden war, berief sich auf Quellen sowohl aus Kadyrows Umgebung als auch auf Ärzte im Krankenhaus der russischen Präsidialverwaltung. Dort soll der Tschetschenenführer im vergangenen Herbst behandelt worden sein. Zu der Zeit tauchten das erste Mal starke Gerüchte über seine schwere Erkrankung auf – befeuert durch langes Fehlen in der Öffentlichkeit und sichtliche Probleme bei seinen seltenen Auftritten.
Offiziell wurden die Spekulationen damals dementiert. Sein langer Aufenthalt in der Moskauer Klinik sei als Krankenbesuch bei einem Onkel getarnt worden, berichtete die Nowaja Gaseta nun. In Wirklichkeit aber sei Kadyrow selbst der Patient gewesen, sind die Journalisten überzeugt.
Auf Kadyrows Telegram-Kanal wurde unterdessen am Montag ein Video veröffentlicht, die ihn bei einer Sitzung der Regionalregierung in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny zeigen soll. Die Aufnahme dürfte allerdings kaum dafür sorgen, dass die Spekulationen um den Gesundheitszustand des Politikers schnell abreissen: Der tschetschenische Machthaber sitzt beinahe reglos am Tisch und spricht nur langsam und offenbar mit Mühe.
Nach langem Ringen wurde in Deutschland das Selbstbestimmungsgesetz beschlossen. Es ersetzt das veraltetet und vielfach beanstandete TSG (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Religion
Kardinal Müller: Neuer Papst muss Umgang mit Homosexuellen klarstellen
Papst Franziskus ist tot. Der deutsche Kurienkardinal Müller war einer seiner lautesten Kritiker. Er hofft, dass dessen Nachfolger anders auftritt - etwa bei den Themen Islam und Homosexuelle.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Deutschland
Queerfeindliche Übergriffe in Magdeburg, Hamburg und Frankfurt
Wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung werden Menschen in Brandenburg immer wieder angegriffen. Laut Ministerium trauen sie sich zunehmend, die Attacken auch anzuzeigen.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Geschlecht
Deutschland
Zukunft afghanischer Queers ist unsicher – Entscheidung vertagt
Mit der Entscheidung, vorerst keine Charterflüge für gefährdete Menschen aus Afghanistan zu organisieren, überlässt die geschäftsführende deutsche Bundesregierung das Thema der neuen Koalition. Für Queers keine gute Nachricht.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
International
Politik
Kevin Kühnert spricht erstmals über Gründe für seinen Rücktritt
Über ein halbes Jahr liegt der Rücktritt von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär zurück. Nun spricht der schwule Genosse in der «Zeit» erstmals über seine Beweggründe.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News