Ihre zweite Heimat war die Schweiz: Trauer um Tina Turner
Sie hatte eine treue queere Fangemeinde
Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Zürich gestorben. Das teilte ihr Management mit.
Tina Turner prägte über Jahrzehnte die Pop- und Rock-Musik. Sie wurde mit Liedern wie «What’s Love Got To Do With It?», «We Don’t Need Another Hero» oder «Private Dancer» weltberühmt. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück.
Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset hat sich tief betroffen über den Tod der Rock-Legende gezeigt. «Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren. Ihre Songs und die vielen Erinnerungen, die damit verbunden sind, werden bleiben», schrieb Berset am Mittwochabend auf Twitter. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen dieser Frau, die in der Schweiz eine zweite Heimat gefunden habe. Turner hatte seit 2013 die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Der Gemeindepräsident von Küsnacht, Markus Ernst, fand lobende Worte über den Weltstar. «Sie hat Freude gehabt an diesem Dorf, und das Dorf hat Freude an ihr gehabt. Das hat man gespürt», sagte Ernst dem Boulevard-Blatt «Blick». Turner hatte rund 20 Jahre in der Gemeinde am Zürichsee gelebt. Sie war am Mittwoch im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit gestorben.
Bekannt wurde Tina Turner in den Sechziger und Siebzigerjahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner. Mit Hits wie «River Deep – Mountain High» und «Nutbush City Limits» stürmten sie die Charts vieler Länder.
Im Laufe ihrer langen Karriere gewann Tina Turner insgesamt 12 Grammy Awards, sie wurde im Jahr 1986 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt und 1991 als Duo mit Ike in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Wie Turner erst später enthüllte, war die Ehe eine Tortur für sie. Mit 37 Jahren flüchtete sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Nach der Scheidung startete sie mit ihrer Solokarriere durch.
Lieber jemand anderes Putzfrau als Ike Turners Ehefrau!
Da war sie fast 40, nur mit ein paar Cents in der Tasche und als alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Sie sang und tanzte zuerst in Clubs und Hotels. Sie habe geputzt, wo sie unterkam, sagte sie: «Lieber jemand anderes Putzfrau als Ike Turners Ehefrau!»
Turner zeigte sich nach ihrem Rückzug nur noch selten in der Öffentlichkeit. Seit den Neunzigerjahren lebte sie mit ihrem deutschen Partner, dem Musikmanager Erwin Bach am Zürichsee in der Schweiz.
Sie hatte eine grosse queere Fangemeinde. So hat sie bei der Eröffnungszeremonie der ersten Gay Games 1982 gesungen – die fanden damals in San Francisco statt. Zudem wurden ihre Songs und ihr Stil über Jahrzehnte von Dragqueens auf der ganzen Welt nachgeahmt.
Viele Stars reagierten traurig und erschüttert auf den Tod der Musikerin. Der britische Rockstar Mick Jagger hat sich zutiefst traurig gezeigt. «Ich bin so traurig über den Tod meiner wundervollen Freundin Tina Turner. Sie war wirklich eine enorm talentierte Künstlerin und Sängerin. Sie war inspirierend, warm, lustig und grosszügig», schrieb der 79-jährige Frontmann der Rolling Stones auf Instagram. Er fügte hinzu: «Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen.» Dazu postete Jagger das Foto einer ekstatisch tanzenden jungen Tina Turner.
Gloria Gaynor («I Will Survive») schrieb bei Twitter: «Ich bin sehr, sehr traurig über den Tod von Tina Turner, der ikonischen Legende, die den Weg für so viele Frauen in der Rockmusik ebnete, schwarz wie weiss.»
Vor dem Sterben hatte die Buddhistin nach eigenen Worten keine Angst. «Ich bin bereit, wenn die Tür sich öffnet», sagte sie im Oktober 2018 der Zeit. Turner hatte etwa Darmkrebs und ein Nierenversagen. Ihr Mann Erwin spendete ihr 2017 eine Niere.
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