Trans Schauspielerin als cis Mutter beim ZDF
Zu sehen im Vorabendprogramm
Die Serie «Notruf Hafenkante» geht in die 19. Staffel. In den neuen Folgen ist auch die trans Schauspielerin Adél Onodi dabei, die eine cis Mutter spielt.
Seit Ende September läuft die aktuelle Staffel von «Notruf Hafenkante» im ZDF, eine deutsche Polizeiserie, die in Hamburg spielt und im Vorabendprogramm läuft.
Folge 488 der neuen Staffel trägt den Titel «Pflegenotstand», hier ist auch Adél Onodi zu sehen. Ein junge trans Schauspielerin aus Ungarn, die seit gut drei Jahren in Deuschland lebt.
«Ich finde es grossartig, dass es in der TV-Industrie dieses Beispiel einer ausländischen Figur gibt und freue mich über die Möglichkeit, als trans Frau eine cis Frau zu spielen» so Onodi gegenüber MANNSCHAFT. Allerdings müsse sich die Filmindustrie noch weiter entwickeln. «Ich würde gerne mehr Möglichkeiten für trans Schauspielerinnen und Schauspieler sehen.»
Zuvor war Onodi in dem Netflix-Film «Rumspringa» aus dem Jahr 2022 zu sehen, wo sie ebenfalls eine cis Frau spielte.
Adél Onodi war die erste trans Frau, die das Cover einer Frauenzeitschrift in Ungarn zierte – das war 2019, auf der Elle. Aber die neue Sichtbarkeit führte damals zu heftigen Gegenreaktion. Onodi wurde von Männern in Bars erkannt, die ihr in die Toilette folgten und ihr in den Schritt griffen, um herauszufinden, welche Genitalien sie hat.
Bei einem Vorsprechen in Ungarn ist ihr dasselbe passiert: Der Caster fasste ihr einfach zwischen die Beine: «Er wollte wissen, ob ich einen Schwanz habe oder eine Muschi», so die Schauspielerin.
Nachdem sie sich im Alter von 19 Jahren öffentlich als trans geoutet hatte, erhielt sie zudem Morddrohungen von Leuten, die sie noch aus der Kindheit kannten. Ein Junge drohte ihr: Wenn sie sich selber nicht erhängt, würde er es für sie tun, erinnert sich Onodi, die nächstes Jahr 30 wird.
«Ich habe meine Identität und Name geändert, als es noch möglich war. Damals war ich 19 und startete die Transition. » Heute wäre das in Ungarn nicht mehr möglich.
Unterstütze LGBTIQ-Journalismus
Unsere Inhalte sind für dich gemacht, aber wir sind auf deinen Support angewiesen. Mit einem Abo erhältst du Zugang zu allen Artikeln – und hilfst uns dabei, weiterhin unabhängige Berichterstattung zu liefern. Werde jetzt Teil der MANNSCHAFT!
Das könnte dich auch interessieren
Fitness
Muskelsucht unter schwulen Männern: Wenn dich das Spiegelbild trügt
In den sozialen Medien präsentieren Männer ihre durchtrainierten Körper vor Millionen von Menschen. Um ihnen nachzueifern, greifen Follower sowohl zur Hantel als auch zu Steroiden. Mit gravierenden Konsequenzen für Körper und Psyche.
Von Greg Zwygart
Lifestyle
Sport
Soziale Medien
Schwul
Gesundheit
Kolumne
Alter Ego: Die ach so gute Stimme der Vernunft
Unser Autor berichtet in seiner «Alter Ego»-Kolumne* von einem unendlichen Montag im Kundenservice-Karussell.
Von Mirko Beetschen
Kommentar
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
TIN
Kurswechsel bei Disney? Trans-Thema aus Pixar-Serie gestrichen
Disney kippt einen Erzählstrang über die Trans-Identität einer Jugendlichen aus der neuen Serie «Win or Lose». Die Synchronsprecherin spricht von einer Unsichtbarmachung.
Von Newsdesk Staff
Serie
Kultur
Queer