«Genau definieren, was eine Frau ausmacht»
Sauna-Einrichtungen wissen nicht, wie sie mit trans Gästen umgehen sollen
Auch in der Schweiz wird darüber diskutiert, wie Sauna-Einrichtungen mit trans Gästen umgehen sollen. Der Sauna Bund vermisst eine rechtliche Klärung.
In der Schweiz können Personen seit 2022 ihr eingetragenes Geschlecht und ihren Vornamen mittels Erklärung gegenüber dem Zivilstandsamt rasch und unbürokratisch ändern. «Die Erklärung kann von jeder Person abgegeben werden, die innerlich fest davon überzeugt ist, nicht dem im Personenstandsregister eingetragenen Geschlecht zuzugehören», so die offizielle Sprachregelung.
Auch in der Schweiz wird darüber diskutiert, wie Sauna-Einrichtungen mit trans Gästen umgehen sollen. Peter Wagner, Präsident des Schweizer Sauna Bunds, erklärte gegenüber 20 Minuten, dass die rechtliche Frage, wer eine Schweizer Frauensauna betreten darf, nicht abschliessend geklärt ist. «Man müsste genau definieren, was eine Frau ausmacht, bisher geht kein Bundesgesetz auf die Frage ein».
Aktuell könne diese Frage aus drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden: dem biologischen Geschlecht, dem im Personenstandsregister eingetragenen Geschlecht oder der persönlichen Geschlechtsidentifikation – das sei irreführend.
Um Saunabetreiber zu unterstützen, gibt der Verband seinen Mitgliedern auf Anfrage Empfehlungen. Wagner zufolge laute der Vorschlag oft, die Handhabung der Geschlechterdeklaration in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) aufzunehmen: «Wenn in den AGB beispielsweise festgehalten wird, dass nur Personen Zugang zur Frauensauna erhalten, die einer biologischen Frau entsprechen, ist das rechtlich eher haltbar und durchsetzbar.»
Michelle Halbheer, trans Frau und Co-Präsidentin der Mitte Zürich, mahnt: «Es ist wichtig, zu verstehen, dass trans Personen in dem Geschlecht leben wollen, das zu ihrer Identität passt.» Gegenüber 20 Minuten erklärt sie: «Wir reden oft über den Schutz von cis Frauen, aber das gilt genauso für trans Menschen.» Für eine Person mit sichtbaren Merkmalen wie Brüsten könne es in einer Männerumkleide unangenehm oder gar gefährlich werden. Darum findet Halbheer eine Regelung wie bei öffentlichen Toiletten ideal: «Man nutzt den Raum, der mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt.» Mit gegenseitigem Respekt funktioniere das.
«Eine Schwulensauna muss mit der Zeit gehen» – In St. Gallen gibt es Swinger-Events mit Heteros, aber auch Abende für trans und nicht-binäre Personen (MANNSCHAFT berichtete)
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