Trans Frau in Berlin homophob beleidigt und bespuckt
Der Angriff auf die 51-Jährige passierte in der U-Bahn
Zwei bisher noch unbekannte Jugendliche oder junge Männer haben am Sonntagabend in Britz eine 51-jährige trans Frau homophob beleidigt und verletzt.
Nach derzeitigen Erkenntnissen sass die 51-Jährige gegen 17.50 Uhr in der U-Bahn der Linie 7 in Richtung Rudow. In der Bahn waren plötzlich zwei ihr unbekannte Jugendliche oder junge Männer auf sie zugekommen, hatten sie homophob beleidigt, ihr ein Feuerzeug vorgehalten und gedroht ihre Haare anzuzünden. Einer der beiden hatte dann ein Pfefferspray aus der Tasche gezogen und es der 51-Jährigen in die Augen gesprüht.
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Am Bahnhof Grenzallee war das Duo ausgestiegen, wobei einer der beiden die Transfrau noch bespuckte. Zeugen hatten sich sofort gekümmert, der 51-Jährigen die Augen mit Wasser ausgespült und Polizei und Feuerwehr alarmiert. Eine Behandlung in einem Krankenhaus war nicht notwendig.
Die Videoaufzeichnungen aus der U-Bahn wurden gesichert. Die Ermittlungen wegen Gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung mit homophobem Hintergrund dauern an.
Erst kürzlich hatte eine Fahndung mit Bildern aus der Überwachungskamera zum Erfolg geführt – allerdings waren die Bilder erst zehn Monate nach der Tat veröffentlicht worden (MANNSCHAFT berichtete).
Im Gegensatz zum Vorjahr wurden 2019 erneut mehr Angriffe gegen LGBTIQ in Berlin registriert (MANNSCHAFT berichtete). Die Tatorte lagen vorwiegend in den Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt stiegen um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.
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