Todesdrohung gegen schwules Paar in Tel Aviv
Angreifer in einem öffentlichen Pool beschwerten sich über die «zu enge Badehosen» der beiden
Die Polizei in Tel Aviv ermittelt nach einem Angriff in einem öffentlichen Schwimmbad der Stadt, wo ein schwules Paar homofeindlich bedroht und angegriffen wurde.
Nach Angaben von Opfer gegenüber dem russischsprachigen Portal Our Cafe in Israel wurden die beiden von jungen Männern angegriffen. Sie drohten dem Paar im öffentlichen Schwimmbad Goldstein-Goren im Süden der Stadt mit körperlicher Gewalt. Die Männer störte es, dass die beiden «zu enge Badehosen» und Ohrringe trugen.
Doppelmord auf Malta – Schwules Paar erschossen
«Einer der Männer spuckte uns trotzig zu Füßen und begann dann in Gegenwart anderer Urlauber zu schreien und zu beleidigen», berichtet eins der Opfer. «Sie drohten uns, dass wir in der Hölle brennen werden und den Pool nicht lebend verlassen können.»
Danach habe einer der Angreifer angefangen, einen der beiden Männer zu würgen. Seinem Partner versuchte ein andere Homohasser, mit einer leeren Flasche auf den Kopf zu schlagen. Die Attacke sei erst nach dem Eingreifen von Sicherheitsleuten gestoppt worden. Es soll sich bei den Angreifern um Araber gehandelt haben.
Schaufenster bei LGBTIQ-Verein in Graz eingeschlagen
Der Angriff in Tel Aviv folgt auf einen ähnlichen homophoben Angriff in der Stadt Anfang des Monats, bei dem eine Gruppe arabischer Teenager ein schwules Paar angegriffen hatte, das sich im Hafen von Jaffa küsste (MANNSCHAFT berichtete).
Israel gilt in Sachen LGBTIQ-Rechte als insgesamt fortschrittlich: Anfang des Jahres etwa erkämpften sich schwule Väter das Recht auf Leihmutterschaft. Geklagt hatte der LGBTIQ-Aktivist Etai Pinkas-Arad (MANNSCHAFT berichtete).
Vor Corona wurde jedes Jahr eine grosse Pride in Tel Aviv gefeiert (MANNSCHAFT berichtete) – die grösste im Nahen Osten. Dieses Jahr wurde sie verschoben. Angesichts der Pandemie hätten die Veranstalter*innen der vier grössten Prides in Israel – Haifa, Jerusalem, Beerscheva und Tel Aviv – gemeinsam beschlossen, die Paraden vorerst zu verschieben, wurde im Juni bekannt. Man hoffe aber, sie später im Sommer nachholen zu können, ohne dass konkrete Daten genannt wurden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Transphober Hintergrund: Durchsuchungen nach gefährlicher Körperverletzung
Polizeikräfte aus Berlin und Brandenburg durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin drei Wohnungen in Berlin sowie eine Wohnung in Eisenhüttenstadt wegen des Verdachts der gefährlichen Köperverletzung und Beleidigung mit transphobem Hintergrund
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
TIN
People
Ehre für Miley Cyrus: Ein Stern auf dem «Walk of Fame»
Als kleines Mädchen machte sie nächtliche Spaziergänge auf dem legendären Boulevard. Nun soll Miley Cyrus dort selbst einen Stern bekommen. Neben der pansexuellen Sängerin wurden Sterne für weitere Megastars angekündigt.
Von Newsdesk/©DPA
Musik
News
Award
Queer
Lust
Deutschland hat mehr Bordelle als vor Corona-Pandemie
Rund 32'300 angemeldete Sexarbeiter*innen gab es zum Jahresende 2024 bundesweit - laut der offiziellen Statistik. Denn illegale Prostitution ist dort nicht verzeichnet.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
Arbeitswelt
Schweiz
Beim Pride Walk in Basel bespuckt und mit Zigarette beschmissen
Flavio Miletta lief mit langer Regenbogenschleppe an der Spitze des Pride Walks in Basel, als er tätlich angegriffen wurde. Der Polizei wirft er Untätigkeit vor. Diese weist den Vorwurf zurück.
Von Greg Zwygart
Pride
Queerfeindlichkeit
News