«Tippfehler»? Gemeinderat empört mit Goebbels-Verweis zu Pride-Fahne
Aufregung in Südtirol
In Bozen empört sich ein Politiker der Meloni-Partei über eine Regenbogenfahne. Nach einem Facebook-Eintrag, in dem er an den Nazi-Propagandaminister erinnert, ist die Empörung aber noch viel grösser.
In Südtirol hat ein Lokalpolitiker von Italiens rechter Regierungspartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) mit einem Verweis auf den Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels Empörung ausgelöst. Gemeinderat Diego Salvadori aus der Provinzhauptstadt Bozen schrieb auf seiner Facebook-Seite zum Bild einer Regenbogenfahne auf Italienisch: «Die Fahne folgt nicht dem Volk, sondern das Volk muss der Fahne folgen. Joseph Goebbels, Propagandaminister des Dritten Reichs.»
Die gezeigte Regenbogenfahne hängt derzeit vor einem Technologiepark in Bozen, was Salvadori nicht gefällt. Später löschte er seinen Eintrag wieder. Nach einem Bericht des Online-Portals Salto hatte der Südtiroler Vize-Regierungschef Marco Galateo (ebenfalls Fratelli) den Beitrag allerdings zuvor schon mit einem Like versehen.
Über die Parteigrenzen hinweg gibt es in der mehrheitlichen deutschsprachigen Region im Norden Italiens nun Kritik. Regierungschef Arno Kompatscher von der konservativen SVP forderte seinen Vize auf, sich von dem Beitrag zu distanzieren. Die Grünen sprachen von Verherrlichung des Nationalsozialismus. Galateo entschuldigte sich kurz darauf im Namen seiner Partei. Dass er selbst den Beitrag mit einem Like-Zeichen versah, erklärte er mit einem «Tippfehler». Salvadori entschuldigte sich für ein «unangebrachtes Zitat».
In Südtirol bildet die seit Jahrzehnten regierende Südtiroler Volkspartei (SVP), die sich als Sammlungspartei versteht, zusammen mit den Fratelli eine Koalition. In Rom führt die Fratelli-Vorsitzende Giorgia Meloni seit 2022 ein Bündnis aus drei rechten und konservativen Parteien. Die «Brüder Italiens» haben ihren Ursprung in der postfaschistischen Bewegung.
Keine Klassenfahrt – weil Dario schwul ist! Der Schüler aus NRW wurde gemobbt und wollte nicht auf ein Zimmer mit anderen Jungs (MANNSCHAFT berichtete)
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