Thailand: Parlament öffnet die Ehe für alle
Das Gesetz muss noch vom König unterzeichnet werden
Thailand gilt in puncto Homosexualität als sehr liberal und ist bei queeren Menschen aus aller Welt beliebt. Nun steht das Land als eines der wenigen in Asien davor, die Ehe für alle zuzulassen.
Thailands Parlament hat den Weg zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in dem Land freigemacht. Nach dem Unterhaus stimmte am Dienstag auch der Senat mit grosser Mehrheit für einen entsprechenden Gesetzentwurf, wie örtliche Medien berichteten. Laut der Zeitung Khaosod votierten 130 Senator*innen dafür, 4 dagegen und 18 enthielten sich. Thailand wäre somit das erste Land in Südostasien, das die Ehe für alle einführt.
Das Gesetz muss nun noch von König Maha Vajiralongkorn unterzeichnet werden und könnte dann 120 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. In Asien haben bislang nur Taiwan und Nepal das Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschliessungen gesetzlich verankert (MANNSCHAFT berichtete).
Die Neuregelung sieht vor, dass im Gesetzbuch künftig die Wörter «Männer» und «Frauen» sowie «Ehemann» und «Ehefrau» durch Wörter wie «Personen» und «Ehepartner» ersetzt werden. Damit wird LGBTIQ-Paaren Zugang zu allen rechtlichen, finanziellen und medizinischen Rechten heterosexueller Paare gewährt.
Das Gesetz sei kein «Allheilmittel», aber es sei ein Ausgangspunkt für Gleichberechtigung in der thailändischen Gesellschaft, hatte der Vorsitzende des zuständigen Parlamentsausschusses im März gesagt. Damals stimmte das Unterhaus in Bangkok mit überwältigender Mehrheit für den Gesetzentwurf.
Bislang gab es in Thailand ein Lebenspartnerschaftsgesetz, das aber keine vollen gesetzlichen Eherechte beinhaltete. Thailand gilt als extrem offen für LGBTIQ. Schon lange ist es eines der beliebtesten Reiseziele für queere Tourist*innen aus aller Welt.
Erst am 1. Juni fand das «Bangkok Pride Festival 2024» statt, mit fünf grossen Umzügen, die verschiedene Formen der Liebe repräsentieren sollten. Mehr als 200’000 Personen versammelten sich an einer 200 Meter langen Regenbogenfahne. Dazu kommt die Veranstatungsserie «Pride Across the Nation», bei der über den gesamten Monat im ganzen Land zusätzliche Events stattfinden sollen.
Thailand gilt in puncto Homosexualität als extrem liberal und ist bei queeren Menschen aus aller Welt beliebt. Jetzt soll die Ehe für alle legalisiert werden – in Asien hat das noch Seltenheitswert (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Wir tun alles, um queeren Menschen ein sicheres Leben zu ermöglichen»
Die Debatte um Regenbogenflaggen an öffentlichen Gebäuden weist auf Probleme im Alltag für queere Menschen hin. Bundeskanzler Friedrich Merz bezieht Position.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Kai Wegner: «Bin auch der Regierende der Regenbogenhauptstadt»
Vor dem Roten Rathaus ist die Regenbogenflagge schon von weitem zu sehen. Der Regierende Bürgermeister will damit ein Zeichen setzen: Die Fahne gehört für ihn in die Mitte Berlins.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Deutschland
Deutschland
Rekord: Rechte in Brandenburg haben Zulauf
Es gibt eine Rekordzahl von Rechtsextremisten in Brandenburg: Dies zeigt der neue Verfassungsschutzbericht. Sie zeigen sich u.a. beim CSD. Innenminister Wilke zeigt sich besorgt über mehrere Entwicklungen.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Politik
NRW
Regenbogen sorgt für Knatsch bei kirchlicher Schuleröffnung in Köln
Kardinal Woelki hat am Montag in Köln ein neues Schulzentrum des Erzbistums eröffnet. Dabei protestierten Eltern und Schüler dagegen, dass Regenbogen-Symbole vermieden werden sollten.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Religion
News