«Historischer Tag» – Tessa Ganserer meldet Namensänderung an
Das Selbstbestimmungsgesetz macht es endlich möglich
Seit diesem Donnerstag ist es möglich, eine Änderung von Geschlechtseintrag und Vornamen mit niedrigeren Hürden anzumelden. Die trans Politikerin Ganserer meldet sich dafür schon morgens am Standesamt.
Die trans Grünen-Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer hat sich zum frühestmöglichen Termin für die erleichterte Änderung ihres Geschlechtseintrags und Vornamens angemeldet. Sie habe bereits um 8.00 Uhr morgens an ihrem Geburtsstandesamt im niederbayerischen Zwiesel ihre Anmeldung zur Änderung abgegeben, sagte die Politikerin, deren Vorname Tessa dann offiziell in der Geburtsurkunde stehen soll. Zunächst hatte die Passauer Neue Presse berichtet.
Für sie sei es «politisch wie auch höchst persönlich ein ganz besonderer Freudentag», sagte Ganserer. Ihre Erklärung werde sie ebenfalls zum erst möglichen Termin abgeben – wegen eines Feiertags in Bayern nicht am 1., sondern am 4. November.
Mit dem Selbstbestimmungsgesetz sollen diese Änderungen ab November ohne Gutachten, ärztliche Bescheinigungen oder richterliche Beschlüsse per Erklärung möglich sein. Die Erleichterungen betreffen vor allem trans, inter und nicht-binäre Menschen, die bislang hohe Hürden und kostspielige Verfahren durchlaufen mussten, um ihren Geschlechtseintrag ändern zu lassen.
Die vorherige Anmeldung und eine dreimonatige Frist vor der eigentlichen Änderung ist laut Bundesfamilienministerium nötig. Was dafür nötig ist, erklären wir hier.
Ganserer sagte, sie empfinde die Bedenkzeit als «unnötige zusätzliche Bürokratie». Das neue Gesetz sei für «trans, inter und nicht-binäre Menschen» dennoch eine «wahnsinnige Erleichterung» und ein «historischer Tag».
Das Selbstbestimmungsgesetz hatte der Bundestag im April beschlossen (MANNSCHAFT berichtete). Es löste das zuvor geltende Transsexuellengesetz ab. Immer wieder hatte das Bundesverfassungsgericht die bis dato geltende Rechtslage in Teilen für verfassungswidrig erklärt und auf die demütigende Situation für Betroffene hingewiesen.
«Völlig überflüssig!» – Der Vatikan kritisiert die Olympia-Eröffnungsfeier. Russland spricht von einer «Gay-Pride-Parade» und meint es nicht als Kompliment (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Serie
Netflix erzählt schwules Militärdrama «Boots» und zeigt erste Bilder
Was passiert, wenn ein queerer Mann in den 1990ern ein Elitesoldat werden will?
Von Newsdesk Staff
News
Kultur
Berlin
Studie zeigt massive Gewalt gegen trans Personen
Expert*innen sprechen von einem «alltäglichem Risiko» – und geben Hinweise, wie die Situation verbessert werden kann
Von Newsdesk Staff
News
TIN
Wissenschaft
News
Strafe fürs Gendern? Weimer plant keine Kürzung öffentlicher Zuschüsse
Sternchen oder Binnen-I: Kulturstaatsminister Weimer hat gendergerechte Sprache in seiner eigenen Behörde untersagt - und eine Sache klargestellt.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Gendern
Asien
Indonesien: 3 Männer sollen online «Pornogruppe» gegründet haben
Die Polizei in der indonesischen Stadt Sidoarjo wirft drei Männern vor, eine queere Community bei Facebook gegründet und pornografische Inhalte verbreitet zu haben.
Von Newsdesk Staff
Religion
News
Porno