Terroranschlag gegen LGBTIQ geplant: Nazi kommt hinter Gitter
Seine queerfeindliche Weltanschauung teilte er mit seinen Follower*innen auf Social Media
Er hatte einen Terroranschlag auf die LGBTIQ-Community geplant. Nun wurde der schottische Neonazi Alan Edward (54) wegen der Planung von Hassverbrechen vor dem Obersten Gericht in Stirling verurteilt.
Der Prozess dauerte elf Tage, so die BBC. Eine Jury befand Edward in vier Anklagepunkten nach dem Terrorismusgesetz des Landes und weiteren Anklagepunkten im Zusammenhang mit Antisemitismus und Holocaust-Leugnung am Montag für schuldig.
«Edward hat extrem rassistische und homophobe Inhalte online geteilt, um Hass zu schüren und Angst und Alarm zu verbreiten», sagte David Ferry, Leiter der Anti-Terror-Einheit der schottischen Polizei, in einer Erklärung nach der Verurteilung.
Edwards Weltbild ist geprägt von rassistischen Ansichten. Besonders die LGBTIQ-Community soll ihm ein Dorn im Auge gewesen sein. Die Polizei sagt, er habe bei seiner Festnahme einen gewalttätigen Terroranschlag gegen LGBTIQ geplant.
Er vergötterte Adolf Hitler und machte während seines Prozesses den Nazigruss. In einem Dokument, dass die Ermittler*innen auf seinem Computer fanden, bezeichnete er den norwegischen Neonazi Anders Breivik, der am 22. Juli 2011 77 Menschen tötete, als Heiligen.
Als er im September 2022 in Gewahrsam genommen wurde, fand die Polizei eine Vielzahl von Waffen in seinem Besitz, darunter eine Armbrust mit Jagdspitzen für Pfeile, ein Samurai-Schwert, mehrere Macheten, einen Elektroschocker, eine Luftpistole, eine Totenkopfmaske im SS-Stil mit Schutzbrille und Atemschutz, gehärtete Kampfhandschuhe und Schlagringe, Schrotkugeln und Kugellager.
Zudem schockierend ist, wie viele Menschen seine Ansichten teilten: Edward hatte in den sozialen Medien fast 28.000 Follower*innen und schrieb einmal, dass «der schnellste Weg zum Herzen eines Menschen eine 7,62-mm-Hochleistungskugel ist.»
Edward kommunizierte oft mit seinen Follower*innen über WhatsApp und seine Nachrichten spiegelten seine verstörenden Ansichten und Pläne wider.
«Sie haben ihr Glück jahrelang herausgefordert, jetzt werden sie mit Blut bezahlen», schrieb Edward in einer Nachricht über einen örtlichen LGBTIQ-Club, so das schottische Nachrichtenportal Herald of Scotland. Edward schrieb ausserdem: «Es ist Zeit zu töten.»
«Früher haben wir geistig Behinderte sterilisiert», schrieb er in einer anderen Nachricht über trans Personen. «Jetzt überzeugen wir sie einfach davon, dass sie trans sind, damit sie darum bitten, sterilisiert zu werden.» In anderen Nachrichten nannte Edward George Floyd ein «schwarzes Tier», was seine rassistischen Ansichten widerspiegelte.
Die Polizei machte deutlich, dass sie es nicht dulden würde, dass rassistische, homophobe und gewalttätige Extremist*innen wie Edward ungehindert in Schottland agieren.
«Die Förderung von Terrorismus und Extremismus und die Verbreitung von Material, das die Öffentlichkeit gefährden könnte, hat in unserer Gesellschaft keinen Platz, und die schottische Polizei wird nicht zögern, derartiges Verhalten sowohl online als auch offline zu untersuchen», sagte Ferry.
Richterin Fiona Tait setzte die Urteilsverkündung für Edward am 21. Oktober vor dem obersten Gericht in Edinburgh fest.
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