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So hilft Londons Bürgermeister den LGBTIQ-Clubs in der Krise

Die Begründung, die Sadiq Khan in einem Brief formuliert, ist bemerkenswert

Sadiq Khan
Sadiq Khan (Pressefoto/Rathaus London)

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hilft LGBTIQ-Locations mit Zehntausenden von Notmitteln, damit sie die Corona-Krise überstehen. Ohne LGBTIQ wäre die Stadt «weniger akzeptabel und weniger interessant», schreibt er.

Die LGBTIQ-Szene der englischen Hauptstadt steht schon länger unter Druck, Grund sind steigende Mieten. Nun belasten monatelange Schliessungen und die Regeln zum Einhalten von Abständen die Läden zusätzlich. Das gilt in vielen Städten Europas, auch in Berlin, wo das SchwuZ bis auf weiteres geschlossen bleibt (MANNSCHAFT berichtete).

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Diese Woche bewilligte der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, Zuschüsse in Höhe von 128.500 GBP für LGBTIQ-Unternehmen in der Stadt, um die Rettung der von der Pandemie am stärksten betroffenen Veranstaltungsorte zu unterstützen. Der Fonds umfasst unter anderem 14.000 GBP für die Royal Vauxhall Tavern und 15.000 GBP für The Glory.

Bal Sidhu, der Eigentümer der West Five Bar in Ealing, der 18.000 Pfund erhielt, dankte dem Bürgermeister für die Hilfe. «LGBTIQ-Veranstaltungsorte sind sehr wichtig, um einen Ort zu schaffen, der allen offen steht, und dennoch ein sicherer Hafen für Mitglieder der Community bleibt.» Im Juni durften die Clubs in der Schweiz wieder öffnen, auch das Heaven (MANNSCHAFT war dabei).


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Die Londoner Szene hat Probleme damit, dass immer mehr Veranstaltungsorte geschlossen oder durch Wohnungen ersetzt werden. Sidhu sagte, die Zuschüsse hätten geholfen, einen Puffer zu schaffen, um Zahlungspläne aufstellen zu können, und fügte hinzu: «Dies gab den Eigentümern von Veranstaltungsorten, die grösstenteils Einzelpersonen und nicht unbedingt Teil grösserer Organisationen sind, am Ende des Tunnels das dringend benötigte Licht.»

Bürgermeister Sadiq Khan wandte sich in einem Brief an die queere Community. «London ist die grossartigste Stadt der Welt, und ich bin unglaublich stolz darauf, in einer Stadt zu leben, die ihre Vielfalt feiert», schreibt er in dem Brief, der in der Gay Times nachzulesen ist.

«Hier in London können Sie lieben, wen Sie lieben möchten, sich anziehen, wie Sie sich anziehen möchten, und wer auch immer Sie sein möchten. Wir sind die Heimat aller Nationalitäten, Ethnien und Lebensbereiche, und wir müssen weiterhin darüber schreien», so der Bürgermeister weiter.


«Die Pride in London ist ein wunderbares Beispiel für unsere Stadt von ihrer besten Seite. Es ist eine Zeit, in der wir uns zusammenfinden, um den Beitrag der LGBTIQ-Community in unserer Hauptstadt zu feiern und zu zeigen, dass wir einer der LGBTIQ-freundlichsten Orte der Welt sind. Sie ist ein weltbekanntes Festival und ein Leitfaden für jene Länder, die immer noch gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Strafe stellen und trans Menschen ihre Rechte verweigern. 30 Jahre nach der Einführung von Section 28 (einem Gesetz gegen «Homo-Propaganda in britischen Schulen», Anm. d. Red.) in Grossbritannien möchte ich, dass LGBTIQ-Menschen in einer unterdrückenden Umgebung auf der ganzen Welt wissen, dass wir ihnen zur Seite stehen und auch für sie marschieren.»

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Er habe darüber nachgedacht, welche Art von Stadt London ohne den Beitrag der LGBTIQ-Community wäre. «Unsere Hauptstadt wäre weniger akzeptabel, weniger interessant, weniger farbenfroh und weit weniger zufrieden mit sich selbst. Die LGBTIQ-Community hat eine einzigartige Rolle bei der Gestaltung der Kultur gespielt, den öffentlichen Horizont erweitert und die individuelle Freiheit bekräftigt. Der Kampf um die Gleichstellung von LGBTIQ hat in vielerlei Hinsicht dazu beigetragen, uns alle zu befreien und unser Verständnis von Vielfalt zu verbessern.»


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