Studie: Zahl der LGBTIQ-inklusiven Gesetze steigt weltweit

Gesetzlicher Schutz und soziale Akzeptanz gehen Hand in Hand

Die riesige Regenbogenfahnevorm Bundestag (Foto: Christoph Soeder/dpa)
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Das Williams Institute widmet sich der Politik-Forschung im Bereich sexueller Orientierung. Ihre neuen Studienergebnisse zeigen einen Fortschritt bei LGBTIQ-inklusiven Gesetzen weltweit.

Im Jahr 1990 hatten 57 Prozent der Länder weltweit wenig oder keinen rechtlichen Schutz der sexuellen Orientierung. 90 Prozent der Länder hatten wenig oder keinen Schutz der Geschlechtsidentität. Im Jahr 2023 war der Anteil der Länder ohne rechtlichen Schutz der sexuellen Orientierung nur noch 30 Prozent. Der Anteil der Länder ohne Geschlechtsidentität-Schutz war auf 51 Prozent gesunken.

Die Studie verwendete Daten aus dem LGBTI Global Acceptance Index, der die Einstellung eines Landes gegenüber LGBTIQ-Personen und ihren Rechten auf einer Skala von 1 (sehr negativ) bis 10 (sehr positiv) bewertet. Die Analyse der Datensätze zeigte, welche Wege Länder einschlagen, um LGBTIQ-Personen mehr oder weniger einzubeziehen.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Schutz der sexuellen Orientierung im Allgemeinen vorangetrieben wird, indem zunächst Homosexualität entkriminalisiert wird, gefolgt von Beschäftigungsschutz oder umfassenderem Diskriminierungsschutz.

Vollständiger Schutz der Geschlechtsidentität könne am ehesten erreicht werden, wenn ein formeller rechtlicher Prozess zur Geschlechtsanerkennung eingeführt werde.

Während es in einigen Ländern Bestrebungen gab, Massnahmen gegen LGBTIQ gesetzlich zu verankern oder wichtige Fortschritte zurückzuschrauben, ergab die Studie, dass das Aufheben bereits eingeführter Schutzmassnahmen höchst unwahrscheinlich ist.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass soziale Akzeptanz stark mit rechtlicher Inklusion verbunden ist. Darüber hinaus weisen Länder mit grösseren Bevölkerungen und stärkerer Globalisierung tendenziell eine stärkere Beziehung zwischen LGBTIQ-Akzeptanz und rechtlicher Inklusion auf.

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