Städte in Frankreich starten Public-Viewing-Boykott gegen WM in Katar
Lille will kein einziges Spiel auf Grossbildschirmen übertragen
Wegen der Menschenrechtslage in Katar haben sich mehrere französische Grossstädte gegen ein Public Viewing während der Fussball-Weltmeisterschaft entschieden.
Einstimmig habe der Stadtrat von Lille eine Erklärung verabschiedet, in der er die Austragung der Fussball-Weltmeisterschaft vom 20. November bis 18. Dezember in Katar missbilligt, da sie in Bezug auf Menschenrechte, Umwelt und Sport unsinnig sei, teilte die Bürgermeisterin der nordfranzösischen Stadt, Martine Aubry, am Samstag mit. «Wir werden kein einziges Spiel auf Grossbildschirmen übertragen.»
Genauso entschieden bereits die ostfranzösischen Städte Strassburg und Reims, berichtete der Sender France Info.«Es ist unmöglich für uns, die zahlreichen Warnungen von NGOs zu überhören, die den Missbrauch und die Ausbeutung von Gastarbeitern anprangern», begründete die Strassburger Bürgermeisterin Jeanne Barseghian die Entscheidung gegen Public-Viewing-Veranstaltungen.
Der Bürgermeister von Reims, Arnould Robinet, verwies auf den «kontroversen» Charakter der WM, aber auch auf die Energiekosten einer Grossbildleinwand «zu einer Zeit, in der die öffentliche Hand sowohl von unseren Mitbürgern als auch von unseren Verwaltungen verlangt, ihren Energieverbrauch zu senken».
Katar steht vor dem WM-Turnier wegen Menschenrechtsverstössen und des Umgangs mit Arbeiter*innen aus anderen Ländern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu tödlichen Unfällen auf den WM-Baustellen gekommen. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.
Zuletzt war auch zunehmend die unsichere Rechtslage für LGBTIQ in den Vordergrund gerückt. Vertreter*innen der Community raten bislang von einer Reise nach Katar ab (MANNSCHAFT berichtete).
Homosexuelle werden in Katar «nicht von der Polizei verfolgt, nicht verurteilt», meint dagegen Mohammed Jaham Abdulaziz Al Kuwari, der katarische Botschafter in Bern (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
«Schande für den Islam» – Schwuler Lehrer beklagt Mobbing an Schule
An einer Berliner Grundschule soll ein schwuler Lehrer nach seinem Coming-out von Schüler*innen gemobbt worden sein. Auch Vorwürfe gegen die Leitung der Schule werden laut.
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News
Kultur
«Bitte arbeite weiter!» – Eva vom Künstler-Paar Eva & Adele verstorben
Eva & Adele bereichern die Kulturwelt seit Jahrzehnten als eine Art Gesamtkunstwerk. Das queere Paar war seit 1991 verheiratet. Nun kommt eine schlimme Nachricht.
Von Newsdesk/©DPA
News
Kunst
Community
Trauer in der Pornobranche: Colton Ford ist tot
Colton Ford, ausserhalb der schwulen Erotikfilmbranche als Glenn Soukesian bekannt, starb Berichten zufolge am Montag. Der Pornodarsteller, Schauspieler und Sänger wurde 62 Jahre alt.
Von Newsdesk Staff
Lust
News
Porno
Brandenburg
Homosexuelle als Feindbilder – Aktion gegen mutmassliche rechte Terrorzelle
Jugendliche aus Südbrandenburg sollen Teil einer rechtsextremen Terrorzelle sein. Jetzt ermittelt die Bundesanwaltschaft - nach mutmasslichen Anschlägen gab es Durchsuchungen und Festnahmen.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News