SP-Nationalrätin Céline Widmer will mehr Mut zum Gendern
Ihr Ziel: eine trans-inklusive Sprache
Die SP-Nationalrätin Céline Widmer will trans-inklusive Sprache in der Bundesverwaltung umsetzen, etwa durch den Gebrauch von Genderstern oder den Genderdoppelpunkt.
«Das generische Maskulin (Bürger) ist nicht zulässig. Für die Bundeskanzlei steht dabei ausser Frage, dass auch dort, wo in Texten des Bundes Paarformen (Bürgerinnen und Bürger) verwendet werden, alle Geschlechtsidentitäten gemeint sind. Die deutsche Sprache hat bislang keine Mittel herausgebildet, die es erlauben würden, auch Geschlechtsidentitäten ausserhalb des binären Modells in solchen Formulierungen ausdrücklich zu erwähnen» – So heisst es in einem Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren von Texten des Bundes, den die Bundeskanzlei im Juni des letzten Jahr publizierte.
Jetzt wird es konkreter: SP-Nationalrätin Céline Widmer fordert in einem Postulat den Bundesrat auf, zu prüfen, wie eine trans-inklusive Sprache in der Bundesverwaltung umgesetzt werden kann. Damit auch trans oder non-binäre Personen angesprochen sind.
Dass die Bundeskanzlei typografische Mittel wie Genderstern oder den Genderdoppelpunkt ablehnt, kann SP-Nationalrätin Widmer laut einem Bericht von Watson nicht nachvollziehen: «Einerseits anerkennen sie das Bedürfnis, sprechen aber ein Verbot aus, den Genderstern zu benutzen.» Schliesslich verwendeten Universitäten oder die Stadt Bern den Genderstern bereits.
Widmer legt sich nicht fest, welches typografische Zeichen man am Schluss benutzen könnte. Hauptsache man schaffe eine trans-inklusive Sprache. «Es nicht einmal zu versuchen, finde ich mutlos und ein Kniefall vor genau jenen, die sich grundsätzlich gegen eine gendergerechte Sprache aussprechen.»
Im Leitfaden des letzten Jahres hiess es, Genderstern, Genderdoppelpunkt, der Gender-Gap und Gender-Mediopunkt seien «nicht geeignet», dem Anliegen gerecht zu werden: Sie verursachten eine ganze Reihe von sprachlichen, hiess es: Ausserdem sprächen «sprachpolitische und rechtliche Gründe» gegen die Verwendung dieser Zeichen.
Ob sich Widmer durchsetzen kann, wird sich zeigen. Der St. Galler SVP-Nationalrat Mike Egger erklärt schon im letzten Sommer laut SRF: Es könnten geschlechterabstrakte oder geschlechtsneutrale Formen verwendet werden: «Damit sollte eigentlich der ganzen Sache Rechnung getragen sein.»
Sein FDP-Ratskollege Andri Silberschmidt verlangte «lesefreundliche Lösungen» und sagte damals: Alle sollten so schreiben, wie sie wollten.
Das könnte dich auch interessieren
News
Thailand: Ehe für alle soll mit Weltrekord starten
Thailand ist schon längst eines der beliebtesten Reiseziele queerer Touristen – nun dürfen sie auch in dem Traumland heiraten. Gleich zu Beginn soll ein Weltrekord aufgestellt werden.
Von Newsdesk/©DPA
Ehe für alle
News
Für Queers in den USA hat eine dunkle Stunde begonnen
Donald Trump versucht erst gar nicht, sich beim Amtsantritt staatsmännisch zu geben. Er greift zu Wahlkampfrhetorik und Konfrontation. Und gibt damit den Ton vor für vier Jahre Ausnahmezustand.
Von Newsdesk/©DPA
TIN
International
Musik
ESC 2025: Michelle Hunziker, Hazel Brugger, Sandra Studer moderieren
Drei Moderatorinnen führen durch den ESC 2025. Sven Spiney und Mélanie Freymond sind die Hosts des Public Viewings im St-Jakob-Park.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Kultur
Eurovision Song Contest
International
Von der LGBTIQ-Hymne zum Trump-Song: «Y.M.C.A»
Eine LGBTIQ-Hymne als Stimmungsmacher bei Trump-Fans? Was paradox klingt, funktioniert überraschend gut – der künftige US-Präsident ist selbst ein grosser Fan des Songs.
Von Newsdesk/©DPA
News
Politik