Schwuler Pfarrer stellt Jocks her – um Rente aufzubessern

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Thomas Kroiß

Der Rentner Thomas Kroiß aus dem Saarland hat einen Nebenjob, wie ihn andere auch haben: Er näht und verkauft Jocks. Nur: Priester sind wohl die wenigsten.

«Jocks aus Priesterhänden gestrickt und genäht.» So bewirbt Thomas Kroiß seine Produkte bei Facebook und Tiktok. Bei Meta hat der Priester aus St. Wendel, einer Kreisstadt im Nordosten des Saarlandes, deswegen offenbar schon einmal Schwierigkeiten bekommen.

Viele Menschen auf Facebook scheinen wohl mit einem schwulen Priester Schwierigkeiten zu haben, glaubt er. «Anscheinend haben sich so viele Menschen beschwert, sodass ich die Nachricht bekommen habe, dass meine Seite gesperrt wird.» Doch er versucht immer wieder, in verschiedenen Facebook-Gruppen, seine Ware an den Mann zu bringen: hinten offene Slips, die den Hintern besonders knackig und sexy aussehen lassen.

Im März 23 liess er seinen Nebenjob eintragen und hat mit der Zeit immer mehr Modelle entwickelt. Alle tragen als Markenzeichen eine kleine Regenbogenfahne, es gibt sie in allen Grössen, bis 5 XL.

Diesen November wird Kroiß 61. In Rente ist er schon seit Februar 2024, aus gesundheitlichen Gründen.

Seinen Nebenjob musste er damals nicht bei der Kirche genehmigen lassen, sagt er gegenüber MANNSCHAFT, «da ich der Katholisch-Reformierten Kirche angehöre». Und die ist Homosexuellen gegenüber traditionell offen eingestellt.

Zuvor war Thomas Kroiß 20 Jahre im Kloster, davon 13 Jahre Priester bei der Katholischen Kirche. Mittlerweile ist er mit seinem Partner verheiratet. Da seine Rente nicht reicht, versucht er, sie durch den Verkauf seiner selbstproduzierten Jocks und Cups etwas aufzubessern.

CDU/CSU-Fraktionschef Jens Spahn will deutsche «Stadtbilder, wo Schwule und Juden zeigen können, wer und was sie sind.» (MANNSCHAFT berichtete).

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