Schuldbekenntnis nach tödlichem Angriff in queerem US-Club
Anderson Lee Aldrich hat 5 Menschen auf dem Gewissen
2022 tötete Anderson Lee Aldrich in einem LGBTIQ-Nachtclub fünf Menschen. Die darauffolgende Haftstrafe ist schon mehr als 2000 Jahre lang – und könnte wegen eines Deals mit dem US-Justizministerium noch länger werden.
Nach tödlichen Schüssen in einem queeren US-Nachtclub (MANNSCHAFT berichtete) hat sich die bereits verurteilte Person in einem zusätzlichen Verfahren auf Bundesebene schuldig bekannt, um der Todesstrafe zu entgehen. Im Januar hatte das US-Justizministerium Anklage wegen Hass- und Schusswaffenverbrechen gegen A. erhoben und die Todesstrafe im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis vom Tisch genommen. Die zuständige Richterin muss dieser Abmachung aber noch zustimmen, wie US-Medien am Dienstag berichteten.
Die angeklagte Person, die in Colorado das Feuer eröffnet haben soll, soll nicht-binär sein, hiess es zunächst. Später kamen Zweifel daran auf (MANNSCHAFT berichtete).
Aldrich wurde in einem früheren Verfahren im US-Bundesstaat Colorado wegen Mordes und versuchten Mordes bereits zu mehr als 2200 Jahren Gefängnis verurteilt (MANNSCHAFT berichtete).
Sollte die Richterin der Abmachung mit dem Justizministerium zustimmen, bekommt A. weitere lebenslängliche Freiheitsstrafen. Im US-Justizsystem sind enorm lange Haftstrafen, die oft über den Tod eines verurteilten Straftäters hinausgehen, nicht unüblich. Damit soll die besondere Schwere eines Verbrechens symbolisch betont und Abschreckung erzielt werden.
Bei der Attacke im November 2022 in Colorado hatte die heute 24-jährige Person fünf Menschen getötet und 19 verletzt. Dutzende weitere Menschen soll sie versucht haben zu töten. Die Tat sei vorsätzlich und böswillig gewesen, hieß es in der Mitteilung des Justizministeriums aus dem Januar. Es lägen zudem Informationen vor, wonach der Angriff «aufgrund der tatsächlichen oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität» der Clubbesucher*innen begangen worden sei.
31 afrikanische Staaten haben Homosexualität unter Strafe gestellt. Das 2023 verabschiedete Gesetz in Uganda zählt zu den härtesten Anti-LGBTIQ-Richtlinien weltweit. Ghana könnte nachziehen. Aktivist*innen aus diesen Ländern haben ihre Heimat verlassen. Wir haben zwei von ihnen getroffen und uns ihre Geschichte erzählen lassen Jetzt lesen in der aktuellen Ausgabe der MANNSCHAFT.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
CSD in Falkensee und Wittenberge – Rechtsextreme Gegendemo erwartet
Drei Wochen nach dem Angriff auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde wird der Christopher Street Day in zwei Brandenburger Städten gefeiert. Die Veranstalter*innen rechnen mit einer Gegendemo.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
Gegen Merz, für LGBTIQ: Zirkus hisst Pride-Fahne
Während des Berliner Christopher Street Day soll keine Regenbogenfahne auf dem Reichstag wehen, weil dieser laut Kanzler Merz kein Zirkuszelt sei. Ein Zirkus kritisiert jetzt diese Wortwahl.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Grossbritannien
«Daddyhole» – Die Sachen mit dem «Loch» und den Souvenirjägern
Der Stadtrat von Torquay weiss nicht mehr, was er tun soll. Er fordert mehr «Respekt» von Besucher*innen ein. Bislang vergeblich.
Von Newsdesk Staff
News
Porno
Deutschland
Nach homophobem Lehrer-Mobbing: «Schulleitung muss neu besetzt werden»
Berlins umstrittene CDU-Bildungssenatorin kündigt nach massiver Kritik Veränderungen auf mehreren Ebenen fürs neue Schuljahr an. Ein schwuler Lehrer hatte von monatelangem Mobbing berichtet.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Arbeitswelt