Schauspielverband unterstützt queeres Manifest #Actout
Niemand solle Repressalien oder Ähnliches fürchten, weil er oder sie nicht heterosexuell oder cis sei
Der Bundesverband Schauspiel (BFFS) hat sich hinter die Kolleg*innen gestellt, die im Magazin der Süddeutschen Zeitung mehr Diversität gefordert haben (MANNSCHAFT berichtete). In dem Manifest mit dem Titel #Actout positionierten sie sich selbst als schwul, lesbisch, bisexuell oder trans. Der Verband wertete das als wichtigen Schritt.
«Wir unterstützen das und solidarisieren uns mit den 185, die sich geoutet haben», sagte Vorstandsmitglied und Schauspieler Antoine Monot, Jr. der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Ich finde es ganz wichtig, dass man 2021 frei leben kann.»
«Die Regenbogenparade und der Regenbogenball sind meine Babys»
Aufgabe des Berufsverbands sei es, das Feld so zu bearbeiten, dass man sich angstfrei outen könne. Und man keine Repressalien oder Ähnliches fürchten müsse, weil man etwa nicht heterosexuell sei.
«Die grosse Angst ist ja, zum Beispiel bei Männern, dass dann Rollen wegbrechen. Dass man keinen Liebhaber mehr spielen kann, weil das Publikum das nicht akzeptiere», sagte Monot. Von diesem Gedanken müsse sich die Branche entfernen. Das Publikum akzeptiere doch die Fiktion auch in anderen Konstellationen – etwa wenn Schauspieler kinderlose Singles spielten, im echten Leben aber Väter seien.
In einem Interview forderten sechs der 185 Unterzeichner*innen ihre Branche und die Gesellschaft auf, Diversität noch stärker sichtbar zu machen (MANNSCHAFT berichtete). Sie kritisieren die Männer- und Frauenbilder, die in TV und Kino vermittelt werden. Lesbische Schauspielerinnen fürchteten, aus «dem Pool der für Männer begehrenswerten Frauen oder Frauenrollen» herauszufallen und nicht mehr besetzt zu werden, sagt die als Dresdner «Tatort»-Kommissarin bekannte Karin Hanczewski.
Den Künstler*innen geht es darum, als Minderheit sichtbar zu sein. In der Familie oder im Freundeskreis hätten sie ein Coming-out hinter sich, sagt Godehard Giese. «Aber wir sind mit unserer sexuellen Identität in der Öffentlichkeit nicht sichtbar. Es wird immer angenommen, man gehöre zur Norm.» Sein Kollege Jonathan Berlin bezeichnet es als «Akt der Selbstliebe», sich zu outen. Als Jugendlichem hätten ihm Vorbilder gefehlt, «um damit freier umgehen zu können».
Hanczewski kritisiert, dass ihr in ihrem Beruf gesagt worden sei, sie solle sich nicht outen. Auch sie spricht von «Befreiung» und fügt an: «Ich hatte immer den utopischen Wunsch, dass es, wenn ich mich mal oute, eine politisch-gesellschaftliche Relevanz hat. Als Einzelperson müsste ich schon wahnsinnig bekannt sein, damit das irgendwas verändert.» In der Gruppe könnten sie aber etwas verändern.
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