++ Transfeindlicher Angriff ++ Dutzende Anträge auf Geschlechtsanpassung ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 6. August
++ Transfeindlicher Angriff in Berlin ++
In der Nacht zum Samstag wurde eine 60-Jährige in Schöneberg transfeindlich beleidigt und geschlagen. Die 60-Jährige wandte sich gegen 23.45 Uhr an die Besatzung eines vorbeifahrenden Streifenwagens und zeigte an, dass der Tatverdächtige sie gegen 2.30 Uhr auf der Frobenstrasse transfeindlich bepöbelt sowie sie ins Gesicht und auf die Brust geschlagen habe. Eine medizinische Behandlung war laut Polizei nicht notwendig. Ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes des LKA hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
++ Dutzende Anträge auf Geschlechtsanpassung ++
Binnen weniger Tage haben sich Dutzende Menschen in Thüringen für die erleichterte Änderung ihres Geschlechtseintrags und Vornamens angemeldet. Die Standesämter in Erfurt und Jena verzeichneten bis Ende der Woche jeweils 28 Anmeldungen, in Weimar waren es 16. In Thüringens drittgrösster Stadt Gera waren es sechs Anmeldungen, in Eisenach fünf und in Suhl drei. Teils lagen die Zahlen unter den Erwartungen der Kommunen, in anderen Fällen gab es keine Erwartungen.
Seit dem 1. August können trans, inter und nicht-binäre Menschen im Standesamt anmelden, dass sie ihren Geschlechtseintrag und ihren Vornamen nach dem neuen Selbstbestimmungsgesetz ändern möchten. Sie müssen dann drei Monate warten, bis sie ihre Erklärung abgeben können. Diese reicht dann aus. Bislang waren dafür eine Gerichtsentscheidung und zwei Sachverständigengutachten nötig.
++ CSD in Frankfurt erwartet 10’000 Menschen ++
Zum CSD zieht am heutigen Samstag (12.30 Uhr) der Demonstrationszug durch Frankurt am Main. Das Motto lautet: «Wir sind extrem – liebevoll!»
«Wir sind extrem. Extrem bunt, vielfältig, wütend, stolz, laut, selbstbewusst und noch so Vieles mehr», hiess es von den Veranstalter*innen. Die Polizei erwartet rund 10‘000 Menschen und 75 Wagen bei der Parade.
++ Regenbogenflagge vorm Rathaus in Leipzig ++
Zum Start der CSD-Programmwoche wurde am Freitag von Sachsens Sozialministerin Köpping (SPD) eine Regenbogenflagge vorm Neuen Rathaus gehisst.
++ Mehr queere Beratungsstellen in Berlin ++
In den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg entstehen ab Herbst jeweils neue Beratungs- und Anlaufstellen. LesLeFam hat sich als Trägerverein im Verbund mit dem LSVD Berlin-Brandenburg erfolgreich auf die entsprechenden Ausschreibungen der Bezirksämter beworben. Ziel der neuen Einrichtungen ist es, allen Queers in verschiedenen Lebensphasen wohnortnahe Unterstützung zu bieten.
Das queere Beratungszentrum in Lichtenberg, Q*BeL, wird zunächst ein dezentrales Konzept umsetzen, bei dem verschiedene Angebote und offene Treffs in kooperierenden Einrichtungen im Bezirk angeboten werden. Langfristig planen LesLeFam und LSVD, neben den dezentralen auch ein zentrales Beratungszentrum im Bezirk einzurichten. Die Regenbogenfamilienberatungsstelle in Marzahn, BeRe, richtet sich vorrangig an queere Familien sowie queere Kinder und Jugendliche. Die Angebote sollen im Familienzentrum des DRK stattfinden, wo bereits eine enge Zusammenarbeit bestehe.
++ Debütfilmpreis für «Lesvia»++
Die Dokumentation aus Griechenland wurde von den Programmverantwortlichen der QueerScope-Festivals ausgewählt. Der Preis wird am 20. Oktober im Rahmen des 35. Hamburg International Queer Film Festival feierlich verliehen. Nach der Filmvorführung findet ein Gespräch mit der Regisseurin Tzeli Hadjidimitriou statt, die auch weitere QueerScope-Festivals u.a . in Hannover, Weiterstadt und das Pornfilmfestival in Berlin besuchen wird.
«Lesvia» erzählt von über 40 Jahren lesbischer Identität und den Konflikten zwischen den Bewohner*innen eines kleinen Dorfes auf der griechischen Insel Lesbos und den Lesben, die hierherkamen auf der Suche nach Liebe, Freiheit und Gemeinschaft.
++ Feuerwehr beim CSD ++
Am Samstag nimmt die Feuerwehr Offenbach wieder an der CSD-Parade in Frankfurt teil und setzt ein Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt. Dann wollen rund 20 Feuerwehrleute und Mitarbeitende von ihrem dekorierten Wagen «Löschwasser» in Form von Wassereis-Sticks an die Teilnehmenden der Parade verteilen.
Michael Eiblmaier, Leiter der Feuerwehr Offenbach: «Beim Thema Diversity denken viele Menschen nicht unbedingt zuerst an die Feuerwehr. Aber wir wollen dazu beitragen, die Würde aller Menschen zu schützen und die Akzeptanz für einander zu stärken. Dieses Ziel verfolgen wir als Arbeitgeberin sowohl innerhalb unseres Amtes, als auch darüber hinaus.» Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre zeige, wie wichtig es sei, klar Stellung zu beziehen.
++ Solidemo in München ++
Am Wochenende sprayten Unbekannte einen Mordaufruf gegen trans Menschen an die Eingangstüren des schwul-queeren Zentrums Sub und des lesbisch-queeren Zentrums LeZ in München (MANNSCHAFT berichtete)
Der CSD München und seine Veranstalter*innen-Vereine Sub, LesCommunity, diversity München, Rosa Liste und Aids-Hilfe rufen die gesamte queere Community und alle Allys zur Solidaritätsdemo am Mittwoch (7. August) um 19 Uhr auf. Diese soll in Form einer Menschenkette in der Müllerstrasse zwischen Sub und LeZ stattfinden.
++ Sachsen bestraft Gendern ++
Wer in Schularbeiten gendert, soll ab diesem Schuljahr schlechter bewertet werden. Das sächsische Kultusministerium teilte mit: In schriftlichen Arbeiten werde die Verwendung von Genderstern, Binnen-I oder anderen sogenannten Genderzeichen künftig nicht nur als Fehler markiert, «sondern auch in die Benotung einbezogen», so Kultusminister Piwarz (CDU).
Die Chemnitzer Grünen kritisieren dies »als Sprachverbote«, so die Vorsitzende Coretta Storz. »Es ist falsch und rückschrittlich, dass das Kultusministerium mit dem Genderverbot Schüler*innen in ihren Freiheiten einschränkt.«
++ CSD Magdeburg mit trans Schirmherrschaft ++
Am Freitag werden die Regenbogenflaggen am Alten Rathaus von Magdeburg gehisst. Die CSD Aktionswochen stehen unter dem Motto: .«Darling, I want my rights now». Auch in diesem Jahr eröffnet Oberbürgermeisterin Borris als Schirmherrin die Aktionswochen vor dem Rathaus und hält ein Grusswort.
Darüber hinaus hat sich die Community für ein Novum entschieden: Es gibt erstmals eine trans Schirmherrschaft. Denn, so die Begründung u.a., die trans Community werde oft marginalisiert und unterrepräsentiert.
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