Ryan Atkin: «Homophobie ist wie Rassismus»
Am 10. August wandte sich der Engländer Ryan Atkin an die Öffentlichkeit und gab sein Coming-out. Somit gilt er als erster, offen schwuler Schiedsrichter im englischen Fussball. Bereits damals sprach sich Atkin im Interview mit «Sky Sports» ausführlich über Homophobie im Fussball aus. Nun ergänzte er seine Äusserungen in einem weiteren Interview. «Ich denke, wenn Leute homophobe Bemerkungen äussern, sollten diese wie rassistische eingestuft und auch dementsprechend behandelt werden», so Atkin.
Gemäss der britischen LGBT-Organisation Stonewall ist die Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen im Fussball nach wie vor ein grosses Problem. Menschen wie Ryan können durch ihre Aufklärungsarbeit einen wichtigen Teil zur Veränderung und zur Verbesserung der Akzeptanz beitragen. Entschlossen klärt Ryan auf: «Homophobie stellt immer noch ein Problem dar, aber die Dinge verbessern sich von Zeit zu Zeit. Du kannst das Spiel ändern wenn du deine Ansichten änderst – diejenigen Menschen, die darüber nicht sensibilisiert sind, ändern in der Regel ihre Wege, sobald sie sich ihrem unangemessenen Verhalten in der Gesellschaft bewusst werden.»
Im «Coming-out-Interview» vor einigen Tagen erklärte Ryan gefühlt zu haben, dass die Zeit reif sei, sich als schwuler, im professionellen Fussball beteiligter Mann zu bekennen. Es sei offensichtlich ein Schritt ins Ungewisse gewesen, denn aktuell gäbe es weder offen schwule Fussballspieler noch weitere offen schwule Schiedsrichter im englischen Fussball.
Letztes Jahr berichtete die Mannschaft über Jesus Tomillero, der als Spaniens erster offen schwuler Schiedsrichter gilt. Zudem stellte die Mannschaft das Kurzfilmprojekt «Wonderkid» vor, in dem Homophobie im Fussball thematisiert wird.
Robbie de Santos, Vorsitzender der Stonewall, sprach seine Meinung zu Ryans Coming-out: «Wir sind begeistert, dass Ryan sich bereit fühlte, offen über seine Homosexualität zu sprechen. Ryans Geschichte unterstreicht die Wichtigkeit der Unterstützung und des Einstehens für LGBT-Personen im Sport».
Das ganze Interview mit SkySports findest du hier.
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