Russische Botschaft stellt Europäer als «schwule Säue» dar
Die Karikatur ist ziemlich eindeutig. Ein grosser russischer Bär spannt seine Muskeln vor einer Horde Schweine. Diese drängeln sich eingepfercht in der «Euro-Zone», aus der sich eine Regenbogenfahne in den Himmel erhebt.
Die Russische Botschaft twitterte dieses Bild am 22. Oktober zusammen mit einem Kommentar in gebrochenem Englisch: «Warum sollten wir uns über den Abstieg Russlands sorgen? Vielleicht ist der Abstieg des Westens die echte Sorge, und dass wir die Dinge besser handhaben?» Darunter steht geschrieben: «Bild nur zu Illustrationszwecken verwendet.»
In Grossbritannien kam der Tweet gar nicht gut an. Die LGBT-Newsplattform PinkNews.co.uk versteht die eingepferchten Schweine als Anspielung auf die Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg und sieht eine Ähnlichkeit mit dem berüchtigten Spruch «Arbeit macht frei», der über dem Eingang im KZ Ausschwitz stand.
«Ich weiss nicht, ob die Sterne im Bild eine Bedeutung haben, aber alle Arten von Faschismus sind in diesem Tweet der Russischen Botschaft vertreten», twitterte ein LGBT-Aktivist. Auch andere Twitter-User äusserten ihr Unbehagen über das Bild.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Russische Botschaft in London in die Schlagzeilen gerät. Die Politiker Boris Johnson und der ehemalige Premier David Cameron sind ihren Tweets auch schon zum Opfer gefallen.
Russisches Säbelrasseln Der Moment für solche Tweets ist ungünstig. Erst letzte Woche passierten russische Kriegsschiffe den Ärmelkanal auf dem Weg in den Nahen Osten. Die Britische Marine entsandte gemäss der Daily Mail eigene Kriegsschiffe, um die Situation im Auge zu behalten.
Vor zwei Wochen gab die russische Medienaufsicht bekannt, dass sie die russische LGBT-Website «Kinder 404» sperren lassen werde. Die Organisation bietet im Internet Unterstützung und Informationen für LGBT-Jugendliche an. Gemäss der Zeitung «The Moscow Times» hat Kinder 404-Gründerin Yelena Klimova auf sozialen Medien angekündigt, die Internetseite werde wohl bald suspendiert. «Doch wir werden weiterarbeiten», kündigte sie an.
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