Regenbogen-Debatte bei EM: Konsequenzen im Alltag nötig!
Rassismus-Experte sieht UEFA kritisch
Rassismus-Experte Gerd Wagner fordert in der Kniefall- und Regenbogen-Debatte bei der EM Konsequenzen auch im Fussball-Alltag.
«Es ist wichtig, dass da nachhaltig etwas passiert. Nutzen die Verbände nur die internationale Bühne – oder wird das Anliegen bis auf die unteren Ligen im Amateurfussball runtergebrochen?», sagte der 62-Jährige von der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) in Frankfurt am Main der Deutschen Presse-Agentur.
«Ich finde es grundsätzlich positiv, dass sich Spieler zu gesellschaftlichen Themen positionieren. Es gibt dadurch eine hohe Sensibilität und Aufmerksamkeit für das Thema. Ich halte auch das Verhalten der Spieler für glaubwürdig», sagte Wagner weiter. Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer hatte vor dem Achtelfinale am Dienstag gegen England angekündigt, dass die deutsche Mannschaft vor dem Anpfiff niederknien und damit ein Zeichen gegen Rassismus setzen wird.
Nach Ansicht Wagners sollte der Dreistufenplan des Deutschen Fussball-Bundes konsequent angewandt werden, «damit sich der Kampf gegen Rassismus wie eine rote Linie durchzieht». Er sei sich nicht sicher, ob dieser bei den Amateurvereinen so bekannt sei. Den Dreistufenplan mit Spielabbruch als letztem Schritt hat der DFB entwickelt, um bei diskriminierenden Vorfällen einschreiten zu können.
Die Entscheidung, das Münchner Stadion nicht in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen, unterstreicht nicht die Glaubwürdigkeit der UEFA
Kritisch sieht Wagner die Strategie der UEFA in der politischen Debatte. «Das Verhalten der UEFA bei dieser EM bringt das Ganze etwas ein Schieflage. Die Entscheidung, das Münchner Stadion beim Spiel Deutschland gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen, ist einfach nicht nachzuvollziehen und unterstreicht nicht deren Glaubwürdigkeit», sagte der KOS-Vertreter.(MANNSCHAFT berichtete)
Er sei sehr gespannt, «wie die UEFA auf das Fehlverhalten der ungarischen Fans in Budapest mit homophoben Gesängen reagiert, was das nach sich zieht. Daran muss sich die UEFA messen lassen, wie ernst sie das Thema nimmt». (MANNSCHAFT berichtete)
Zuvor hatte Hertha-Geschäftsleiter Keuter erklärt: «Jedes Zeichen ist begrüssenswert» – egal ob gegen Rassismus oder Homophobie (MANNSCHAFT berichtete).
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