Adoptionsrecht für Homosexuelle: Portugal überstimmt Präsidenten
Gleichgeschlechtliche Paare können in Portugal künftig Kinder adoptieren. Das neue Adoptionsgesetz tritt trotz Veto des Präsidenten in Kraft.
Am 10. Februar hat das Parlament das Veto des scheidenden Präsidenten Aníbal Cavaco Silva mit 137 aus 230 Stimmen abgelehnt. Dabei wuden die konservativen Sozialdemokraten von den regierenden Sozialisten sowie den oppositionellen Linksparteien bestehend aus Kommunisten und Linksblock überstimmt.
Somit muss der konservative Staatschef das neue Gesetz noch vor dem Ende seiner Amtszeit im März unterzeichnen. Nebst der Adoption für gleichgeschlechtliche Paare sieht dieses auch eine Abschaffung der Kostenbeteiligung und der obligatorischen Beratung für Frauen vor, die ihr Kind zur Adoption freigeben möchten.
Cavaco Silva hatte sein Veto damit begründet, dass bei der Regelung von Adoptionen das Wohl der Kinder absoluten Vorrang haben müsse. Es sei nicht erwiesen, ob eine Adoption durch homosexuelle Paare im Interesse der Kinder sei. Das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare war im November 2015 mit den Stimmen der Linksparteien und mehrerer Abgeordneter der liberal-konservativen PSD von Cavaco Silva gebilligt worden. Cavaco Silva ist noch bis zum 9. März im Amt. Dann wird er von Marcelo Rebelo de Sousa abgelöst, der am Sonntag als Nachfolger gewählt worden war.
Im streng katholischen Portugal war Homosexualität bis 1982 strafbar. Trotz heftiger Proteste der Kirche wurde 2010 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet.
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