Pirna wehrt sich gegen LGBTIQ-feindlichen Vandalismus
Am Wochenende war die Regenbogenflagge samt Mast zu Boden gerissen worden
In der Nacht zu Sonntag wurde vor dem Rathaus Pirna die Regenbogenflagge samt Mast zu Boden gerissen. An diesem Mittwoch findet in der sächsischen Kreisstadt nun ein Flashmob statt.
Wegen der Corona-Pandemie musste in diesem Jahr schon der CSD ausfallen. Da schmerzte es besonders, dass die Regenbogenflagge, die auch dieses Jahr vor dem Pirnaer Rathaus gehisst worden war, mitsamt Fahnenmast abgerissen wurde. Am Wochenende war das in der 39.000 Einwohner*innen-Stadt passiert (MANNSCHAFT berichtete).
«Schattenseite des Regenbogens»: Mahnmal für die Opfer des §175
Nun werden an diesem Mittwoch in der gesamten Altstadt Regenbogenflaggen aufgestellt, um zu zeigen, dass die Menschen in Pirna auch für Vielfalt einstehen.
Bei Twitter hatte Johannes Domkee (Grüne) User*innen zuvor dazu aufgefordert, Solidarität zu fordern und die Regenbogenflagge eine Woche länger zu hissen als geplant und dazu eine Nachricht ans Rathaus bzw. den Bürgermeister zu verfassen – und zwar unter pirna.de. Die Fahne war zusammen mit der trans Flagge erst vor einer Woche gehisst worden.
Kroatien: Karnevalisten verbrennen Regenbogenfamilie aus Pappe
Immer wieder werden queere Vereine und Organisation in Sachsen – wo die AfD bei der Bundestagswahl 2017 stärkste Partei wurde – angefeindet, teils auch bedroht oder sabotiert (MANNSCHAFT berichtete). So wurden in Pirna in der Nacht vorm CSD 2017 die gesamte Bühnenplane aufgeschlitzt und auch die Regenbogenfahnen am Bühnendach abgerissen.
Auch im Folgejahr gab es solche Vorfälle. «Trotz Nachtwache haben es Leute geschafft, Müllsäcke die gefüllt waren mit Papierschnipseln und Sprüchen wie Fuck CSD, NO Homo u.s.w, auf dem gesamten Marktplatz zu verstreuen», so Hesse. Er und seine Kolleg*innen mussten den gesamten Marktplatz reinigen, um dort ihre Kundgebung abhalten zu können. Die Täter*innen wurden in beiden Fällen nie gefasst, sagt der LGBTIQ-Aktivist.
Der CSD Pirna ist im Jahr 2018 für einen Einsatz für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt mit dem Förderpreis für Demokratie ausgezeichnet worden. Hier betreibt der Verein seit über zwei Jahren das «Begegnungszentrum zur Förderung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge», was in der Region ein bislang einmaliges Projekt ist.
Das könnte dich auch interessieren
International
Japans erste Premierministerin ist eine Gegnerin der Ehe für alle
Sie möchte Japans «Eiserne Lady» sein. Sanae Takaichi steht nicht nur aussen- und sicherheitspolitisch für einen Rechtskurs. Ihre Haltung zu queeren Themen und Frauenrechten sorgt für Kritik – auch in Japan selbst.
Von Newsdesk/©DPA
News
Ehe für alle
Religion
Premiere im Vatikan: Papst trifft Vertretung von Missbrauchsopfern
Papst Leo traf diese Woche erstmals eine Vertretung von «Ending Clergy Abuse». Die Menschenrechtsorganisation bezeichnete den Austausch als «historisches Treffen».
Von Newsdesk Staff
News
International
Community
Brand vor CSD in Cottbus: Auch der Staatsschutz ermittelt
Vor dem CSD in Cottbus brennt ein Müllcontainer am «Regenbogenkombinat» und der Staatsschutz ermittelt – was steckt dahinter? Vor der CSD-Parade ist die queere Community in Cottbus besonders wachsam.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
International
«Unanständige Handlungen»: Türkei erwägt Haftstrafen für LGBTIQ
Neuer Gesetzesentwurf in Ankara: Während Regierungsstellen von moralischem Schutz sprechen, warnen Organisationen vor einer gezielten Kriminalisierung queerer Identitäten.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Justiz