Parathlet Dimitri Pavadé: «Ja, ich bin einbeinig und schwul!»
Der 35-Jährige belegte den vierten Platz im Weitsprung der Klasse T64
Dimitri Pavadé beging das Ende der Paralympischen Spiele in Paris mit einem öffentlichen Coming-out. Der Weitspringer will damit andere Menschen mit einer Behinderung ermutigen.
Am 8. September gingen in Paris die Paralympics zu Ende. Der französische Weitspringer Dimitri Pavadé nahm dies zum Anlass, in einem bewegenden Post auf Instragram über seine Identität zu sprechen. Er habe diesen Moment mit Ungeduld erwartet.
«Heute bin ich wieder bereit, mich zu stellen, mich zu überwinden und weiterzumachen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was andere über mich sagen oder denken», schrieb er. «Ja, ich bin klein, von gemischter Herkunft, einbeinig und, um noch einen draufzusetzen, schwul!»
Mit seinem Post will der 35-Jährige andere Menschen, insbesondere Menschen mit Behinderung, ermutigen. «Eine Behinderung ist nicht dazu da, um sie zu verstecken oder sich dafür zu schämen. Dasselbe gilt für die sexuelle Orientierung», sagte er. «Also steh zu dir selbst und denke daran, dass du nicht allein bist.»
Pavadé erlitt 2006 im Alter von 18 Jahren einen schweren Arbeitsunfall, als er von einem Gabelstapler erfasst wurde. In der Folge musste sein Bein amputiert werden. Bei den Paralympischen Spielen 202 in Tokio gewann er eine Silbermedaille im Weitsprung. Bei den Spielen in Paris 2024 verpasste Pavadé das Podium nur knapp und belegte den vierten Platz im Weitsprung der Klasse T64 (für Sportler*innen mit Beinamputationen).
Nach seinem Coming-out ist Pavadé in guter Gesellschaft: Bei den Paralympischen Spielen traten 18 LGBTIQ-Athlet*innen an. In der Leichtathletik startete Valentina Petrillo als erste trans Athletin (MANNSCHAFT berichtete).
Bei den regulären Olympischen Spielen in Paris gab es übrigens eine gute Medaillen-Ausbeute für Team LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete).
Mehr: Bei der Weltpremiere von «Queer» gab es in Venedig für Daniel Craig eine neunminütige stehende Ovation (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Deutschland
Hass und Drohungen wegen Charlie Kirk: Dunja Hayali zieht sich zurück
Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Deshalb will sie sich «für ein paar Tage» zurückziehen.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Gesellschaft
Film
Arte zeigt «Eismayer» – Liebe unter Soldaten im Bundesheer
Der gefürchtete Ausbilder beim österreichischen Bundesheer führte lange ein Doppelleben. Schwul war er nur heimlich. Als Vizeleutnant Eismayer den Rekruten Mario trifft, verändert sich alles.
Von Newsdesk Staff
Serie
Österreich
Kultur
Fokus
Coming-out