Olaf Scholz als Regenbogenkanzler: «Muss egal sein, wen man liebt»
Queerfeindliche Straftaten müssen als solche benannt und erfasst werden, so der SPD-Politiker
Das gab es noch nie: Ein deutscher Bundeskanzler zeigt sich mit Regenbogenfahne und positioniert sich für Vielfalt. Nicht allen gefällt das.
«Hasskriminalität gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer sexuellen Identität nimmt zu», schreibt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei Facebook und Instagram.
«Der Anschlag in Oslo war der neue traurige Höhepunkt einer Gewaltspirale, mit der ich mich niemals abfinden werde. Ich bin überzeugt: Queerfeindliche Straftaten – auch solche in den sozialen Medien – müssen als solche benannt und erfasst werden. Neben der strafrechtlichen Relevanz gilt es auch hier, die Prävention zu stärken.»
Es müsse egal sein, wen man liebt, ob man als Mann oder als Frau geboren ist und wie man leben möchte. Nicht nur hier in Deutschland, sondern überall auf der Welt, so Scholz.
«In diesem Sinn, wünsche ich allen, die dieses Jahr an einer der zahlreichen Christopher-Street-Day- oder Pride-Veranstaltungen in ganz Deutschland teilnehmen, ein frohes selbstbewusstes Fest. In meinem Wahlkreis wird übrigens heute gefeiert – mit einer Rad-Demo, die um 16 Uhr am Luisenplatz in Potsdam startet. Danke an Regenbogen Potsdam e. V.»
Die Christopher-Street-Day-Paraden sind nun wahrlich grösstenteils abartig.
Bisher gibt es bei Facebook über 4000 zustimmende Emojis, aber auch viel Kritik und Unverständnis. Ein User schreibt: «Die Christopher-Street-Day-Paraden sind nun wahrlich grösstenteils abartig, insbesondere für die Blicke von Kindern. Wenn sich da der Bundeskanzler noch hinstellt und das für gut findet, weiss ich echt nicht weiter.»
Ein anderer meint: «Ich freue mich schon darauf davon zu lesen, dass Sie ihren neuen Freunden in Katar und Saudi-Arabien vom Gendern erzählen und ihre persönliche Sichtweisen dort auch so verbreiten.»
Bei Instagram überwiegen die positiven Kommentare. Ein User spielt jedoch auf die knittrige Fahne an. «Für das nächste Foto stelle ich mich gerne als Flagge-Bügelhilfe zur Verfügung.»
An diesem Sonntag findet in Köln die CSD-Demo statt. Zuvor hatte sich auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker gegen LGBTIQ-Feindlichkeit und Gewalt positioniert (MANNSCHAFT berichtete).
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