New York ehrt Marsha P. Johnson mit Denkmal und Park

Die trans Stonewall-Pionierin wäre am Montag 75 geworden

Der Aktivistin Marsha P. Johnson hat Netflix eine Doku gewidmet (Foto: Netflix)
Der Aktivistin Marsha P. Johnson hat Netflix eine Doku gewidmet (Foto: Netflix)

New York ehrt die trans Stonewall-Pionierin Marsha P Johnson. Das kündigte Gouverneur Andrew Cuomo an.

Andrew Cuomo gab via Twitter zu ihrem 75. Geburtstag bekannt, dass ein Park in Brooklyn der Stonewall-Pionierin Marsha P. Johnson gewidmet wird. Damit ist sie die erste LGBTIQ-Person, die laut einer Erklärung auf der Website des Staates New York mit der Umwidmung eines State Parks geehrt wird.

Mit der Umbenennung in «Marsha P. Johnson State Park» werden, so der Plan, die Grünflächen in ein geschäftiges kulturelles Zentrum verwandelt, wo neben einer speziellen Installation und einer Aussengalerie für die Aktivistin auch ein Bildungszentrum errichtet wird.

«Ich bin stolz darauf, die Einweihung des East River State Park in Brooklyn für Marsha P Johnson bekannt zu geben», twitterte Cuomo. «New York ist ihr für ihren Mut und ihren unermüdlichen Kampf für die Gleichstellung von LGBTIQ zu Dank verpflichtet.»

Ein «Stonewall Reader» von der New York Public Library

Die Stonewall-Vorkämpferin «bekommt erst jetzt die Anerkennung, die sie verdient», sagt Cuomo. Der Staat plant, auf einem Teil des Parks ein weitläufiges Denkmal zu errichten, das Johnson mit Megaphon, Trans-Pride-Flagge und verschiedenen Blumen zeigt – der charakteristische Stil von Johnson.

Eine Razzia vor 51 Jahren löste die Stonewall Riots aus, die den Beginn jenes Aufstandes markieren, der bis heute als Geburtsstunde der modernen queeren Bürgerrechtsbewegung gilt. Das Stonewall Inn befand sich damals übrigens in den Händen der Mafia (MANNSCHAFT berichtete).

Weil Roland Emmerich in seinem «Stonewall»-Film einen jungen weissen Mann ins Zentrum stellte, statt noch klarer die Rolle von Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera als «key figures» in den Vordergrund zu rücken, gab es Kritik und Proteste (MANNSCHAFT berichtete).

«Die Lügen über die Stonewall Riots ärgern mich wirklich»

 

Am 6. Juli 1992 wurde Marsha P. Johnson tot im Hudson River gefunden. Über lange Zeit galt Selbstmord als Ursache, doch daran äusserten Freund*innen ihre Zweifel. Im Jahr 2002 wurde der Fall dann als «ungeklärt» eingestuft. Wofür das P. in ihrem Namen steht, bleibt ungeklärt. Sie selbst antwortete auf Nachfragen gerne mit dem Satz: Beachte es einfach nicht.

«New York ist der stolze Geburtsort der LGBTQ-Rechte-Bewegung mit dem Stonewall-Aufstand vor mehr als 50 Jahren», erklärte Vizegouverneurin Kathy Hochul. «Der Marsha P. Johnson State Park ehrt die schwarze trans Frau, die den Kampf für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle angeführt hat. Mit der COVID-19-Pandemie und der Black-Lives-Matter-Bewegung müssen wir jetzt mehr denn je den Kampf für LGBTIQ-Gleichheit und Rassengerechtigkeit in unserer Gesellschaft fortsetzen.»

Es sei noch viel zu tun, um Spaltung und Hass zu bekämpfen und echte Gleichheit für alle zu erreichen, so Hochul.

Das könnte dich auch interessieren