Mit neuem Nasenspray gegen Erektionsstörungen?
Das Produkt heisst «Spontan» und soll schon nach fünf Minuten wirken
Wissenschaftler*innen in Australien haben Medienberichten zufolge eine neue Behandlungsmöglichkeit für erektile Dysfunktion (ED) gefunden. Dabei soll ein Anti-ED-Mittel über ein Nasenspray verabreicht werden und innerhalb von fünf bis maximal 15 Minuten seine Wirkung entfalten.
Bislang kannte man die Pillen Viagra und Cialis, im Hardcore-Bereich auch Erektionsspritzen, wie sie teils in Pornoproduktionen benutzt werden. Bei den Pillen muss man bekanntlich zwischen 30 Minuten und einer vollen Stunde warten, bis sie den gewünschten Effekt zeigen. Das heisst, sie sind nicht geeignet für spontanen Sex, sollte sich die Gelegenheit dafür bieten. Bei den Spritzen ist das Problem, dass die Erektion oft lange nach dem Sexakt noch anhält, was unangenehme Nebeneffekte haben kann.
Ganz anders sei die Situation mit dem neuen Produkt, das den vielsagenden Namen «Spontan» trägt. «Durch die nasale Zufuhr umgeht man den Verdauungstrakt», sagte Lee Rodne, Vorstandsvorsitzender der Biotech-Firma LTR Pharma mit Sitz in Brisbane, dem Nachrichtenportal The Australian (Bezahlartikel). «Dadurch geht der Wirkstoff direkt in die Blutzirkulation und entfaltet unmittelbar seine Wirkung», so Rodne.
Man erwarte deshalb, dass «Spontan» sehr viel «effektiver» sei als oral einzunehmende Tabletten, meint Rodne: «Männer müssen also nicht mehr vorausplanen und auch keine variablen Ergebnisse befürchten.» Auf der Homepage des Unternehmens wird das Nasenspray angekündigt mit den Worten: «Bringt die Spontanität zurück.» Daneben sieht man einen älteren Mann, der die Nasensprayflasche an die Nase führt und sich mit dem Finger der anderen Hand eine Nasenseite zuhält, wie beim Poppers-Konsum (MANNSCHAFT berichtete).
Teststudie in Kalifornien Das bei «Spontan» verwendete Mittel sei Vardenafil, auch bekannt unter dem Namen Levitra. Es habe die gleiche Wirkung wie Sildenafil, besser bekannt als Viagra. Es befördert die Blutzufuhr zum Penis bei sexueller Erregung. Eine vorläufige Teststudie, die in Kalifornien durchgeführt wurde, habe die Wirkung von «Spontan» bereits bestätigt.
LTR Pharma will laut Pressemitteilung versuchen, mit «Spontan» den 3,6 Milliarden schweren Markt für Mittel gegen Erektile Dysfunktion zu erobern. Weiter heisst es, man habe bereits ein sogenanntes «Ethics Approval» (Zustimmung des Ethik-Komitees) erhalten für eine klinische Bioäquivalenzstudie, ein wichtiger Schritt, damit die US-amerikanische Food and Drug Adminstration (FDA) das Produkt schnellstmöglich für den US-Markt zulässt.
Laut Pressemitteilung leiden allein in den USA schätzungsweise 30 Millionen Menschen an Erektionsstörungen. «Neueren Untersuchungen zufolge beträgt der Anteil von Männern über 30 mit Erektionsstörungen zwischen 20 und 50 Prozent», sagt der Sexualtherapeut Stefan Leschner zur Lage weltweit (MANNSCHAFT berichtete). Im Laufe ihres Lebens seien mindestens zwei Drittel aller Männer mit dem Thema konfrontiert.
Beschleunigte Zulassung beantragt Anderen Medienberichten zufolge würden in den USA immer mehr ältere schwule Männer, die ihr Leben lang die aktive Rolle beim Analsex eingenommen hatten, nun aber altersbedingt an ED leiden, zunehmen die passive Rolle einnehmen – und sich dafür Botox in den Schliessmuskel spritzen lassen, um diesen zu entspannen und Schmerzen bei der Penetration zu minimieren (MANNSCHAFT berichtete).
Von Seiten von LTR Pharma erfährt man, es werden im Laufe dieses Jahres Testpersonen im Grossraum Sydney gesucht. Man habe auch einen Antrag bei der FDA gestellt, um eine beschleunigte Zulassung zu erhalten. Die Aussichten dafür stünden gut, heisst es, weil die FDA bereits Vardenafil als Wirkstoff zugelassen habe. Eine Zulassung für eine andere Methode der Verabreichung sollte schneller zu bekommen sein als die Zulassung eines gänzlich neuen Wirkstoffes.
Sollte sich «Spontan» tatsächlich als sicher und effektiv erweisen, wie LTR Pharma verspricht, könnte das Nasenspray gegen ED in wenigen Jahren auf dem Markt erhältlich sein.
Eine neue Studie mit Erektionstest hat nachgewiesen, dass es bisexuelle Männer gibt und dass sie kein «Mythos» sind, wie oft behauptet wird (MANNSCHAFT berichtete).
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