Homophobe Beleidigung: Hauptfeldweibel verurteilt
War doch bloss Spass, sagt der Verurteilte
Ein Hauptfeldweibel der Schweizer Armee ist zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Er soll einen ehemaligen Dienstkameraden schwulenfeindlich beleidigt haben.
Ein Mitglied der Schweizer Armee wurde in erster Instanz wegen homofeindlicher Äusserungen verurteilt. Wie u.a. die Sonntagszeitung berichtet, hat der Hauptfeldweibel einen ehemaligen Dienstkameraden homofeindlich beleidigt. Nun verurteilte ihn das Militärgericht zu einer Geldbusse von 400 Franken sowie einer bedingten Geldstrafe.
Auslöser für das Verfahren war ein Anruf des Hauptfeldweibels von der Kaserne in Thun mit Sprachnachricht, die diverse derbe, schwulenfeindliche Sprüche enthielt. Im Hintergrund sollen Kameraden zustimmend gejohlt haben. So bestätigte es auch Armeesprecher Daniel Reist gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Hauptfeldweibel und der Kläger hätten noch Monate zuvor gemeinsam Militärdienst geleistet. Bereits damals sei es zu Beleidigungen durch den Hauptfeldweibel gekommen.
Der Verurteilte habe das Urteil angefochten. Vor Gericht habe er erklärt, beim fragwürdigen Telefonanruf ziemlich betrunken gewesen zu sein. Es sei alles auch nur Spass gewesen, so die Begründung.
Solange Homophobie in der Schweiz ein Thema ist, findet sie auch in der Armee statt.
«Die Armee ist ein Spiegelbild der Gesellschaft», sagt Dominik Winter, Präsident der Queer Officers, Queero-Gewinner des Jahres 2022, und Oberstleutnant im Generalstab der Schweizer Armee gegenüber MANNSCHAFT+. «Die Angehörigen der Armee sind grösstenteils nur wenige Wochen pro Jahr im Dienst; die meiste Zeit verbringen sie in ihrem zivilen Umfeld. Solange Homophobie in der Schweiz ein Thema ist, findet sie auch in der Armee statt.»
Auf der Suche nach Einhörnern: Warum sich LGBTIQ in der Ukraine freiwillig zum Militär melden und kämpfen – die Reportage von Anastasia Biefang.
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