Nach Amoklauf in Nashville tobt neuer Transhass in den USA
U.a. meldete sich die Trump-Anhängerin Marjorie Taylor Greene zu Wort
Den Amoklauf an einer Schule in Nashville nutzen christliche Nationalist*innen und rechte Medienexpert*innen, um ihren Hass auf trans Personen zu verbreiten.
Nach Polizeiangaben war der Schütze bei dem Amoklauf eine 28 Jahre alte weibliche Person aus Nashville, die früher selbst die Schule besucht hatte (MANNSCHAFT berichtete). Die Person soll sich allerdings als trans Mann identifiziert haben. Die Polizei machte widersprüchliche Angaben zum Geschlecht des Schützen, was öffentlich für Verwirrung sorgte. Die genauen Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.
Die Tat löste grosse Bestürzung in den USA auf und heizte einmal mehr eine Debatte über mögliche Reformen des Waffenrechts an. Die Vereinigten Staaten sind seit langem mit einem gewaltigen Ausmass an Waffengewalt konfrontiert. Amokläufe und Schiessereien gehören dort zum Alltag.
In den Sozialen Medien wird nach der Bluttat in Nashville nun von rechten Meinungsmacher*innen und Politiker*innen Fehlinformationen verbreitet, die sich auf trans Personen und nicht auf Waffen konzentrierten. Marjorie Taylor Greene, Republikanerin aus Georgia und glühende Trump-Anhängerin, behauptete etwa, der Schütze sei, weil er trans war, psychisch krank gewesen und habe unter den Nebenwirkungen ihrer geschlechtsanpassenden Behandlung gelitten.
«Wie viele Hormone wie Testosteron und Medikamente gegen psychische Erkrankungen nahm der Transgender-Attentäter aus Nashville? Jeder kann jetzt aufhören, Waffen die Schuld zu geben», twitterte sie.
Der weiteren erklärte Greene: «Die Antifa organisiert einen Trans-Tag der Rache. Unmittelbar nachdem ein Transsexueller Menschen, darunter auch Kinder, in einer christlichen Grundschule bei einer Massenerschiessung getötet hat, versteht jeder, dass die Antifa eine organisierte und finanzierte Terroristengruppe ist, die Gewalt und Terror für jede Sache bringt, die sie aufgreift?»
Ihr Account wurde von Twitter nun für sieben Tage eingeschränkt, berichtet Forbes. Die demokratische Abgeordnete von New York, Alexandria Ocasio-Cortez, nannte Greenes Äusserungen «absolut ekelhaft».
Die Trans-Bewegung ist das Spiegelbild des Christentums und damit sein natürlicher Feind.
Der umstrittene Fox-Moderator Tucker Carlson sprach von «Trans-Terrorismus» und erklärte: «Die Trans-Bewegung ist das Spiegelbild des Christentums und damit sein natürlicher Feind.»
Nach dem Amoklauf an der Grundschule hat First Lady Jill Biden den Ort besucht. Die Frau von US-Präsident Joe Biden reiste am Mittwoch (Ortszeit) zu der Schule im Bundesstaat Tennessee. Jill Biden schaute sich dort eine improvisierte Gedenkstätte mit grossen Fotos der Getöteten an. Sie berührte die Bilder und hielt inne. Später wollte sie an einer Mahnwache für die Opfer teilnehmen, bei der unter anderem die Sängerin Sheryl Crow auftrat.
(mit dpa)
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News
Sport
Förderprogramm nimmt ersten offen schwulen Wrestler unter Vertrag
Als erster offen schwuler Wrestler wurde Aaron Rourke Teil des neu gestarteten Rekrutierungsprogramms von World Wrestling Entertainment. Sein Spitzname «Evil Gay» könnte nicht treffender sein, denn Rourke ist entschlossen, die Wrestling-Welt zu erobern.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News