Mutmasslicher Oslo-Schütze muss in U-Haft
Eine Solidaritätskundgebung wurde kurzfristig abgesagt
Nach den tödlichen Schüssen rund um eine Schwulen-Bar in Oslo muss der mutmassliche Täter für vier Wochen in Untersuchungshaft. Das teilte das Amtsgericht der norwegischen Hauptstadt am Montagnachmittag mit.
Die zuständige Richterin Rikke Lassen verhängte dabei ein für die gesamten vier Wochen geltendes Brief- und Besuchsverbot, zwei Wochen davon muss der Beschuldigte in vollständiger Isolation verbringen.
Der Angreifer hatte in der Nacht zum Samstag rund um eine beliebte Schwulen-Bar Schüsse abgefeuert. Dabei waren zwei Männer getötet und 21 weitere Menschen verletzt worden (MANNSCHAFT berichtete)..
Der norwegische Geheimdienst PST stuft die Attacke als islamistischen Terroranschlag ein. Ein 43 Jahre (anfangs hatten Medien noch berichtet, er sei 42) alter Norweger mit iranischen Wurzeln wurde wenige Minuten nach den ersten Schüssen festgenommen. Das Tatmotiv ist noch unklar, die Polizei geht aber unter anderem der Theorie nach, ob es sich um ein explizit gegen Homosexuelle gerichtetes Hassverbrechen gehandelt haben könnte.
Eine als Reaktion auf den Anschlag in Oslo geplante Solidaritätskundgebung ist auf Anraten der Polizei kurzfristig abgesagt worden. Das teilte die Oslo Pride am Montagnachmittag via Facebook und Instagram mit.
Wenige Stunden zuvor hatte die Polizei den Organisator*innen empfohlen, die Veranstaltung abzusagen. Als Grund dafür verwies sie darauf, dass die Kundgebung viel grösser werden dürfte als ursprünglich geplant und man deshalb nicht für die Sicherheit garantieren könne.
Die Oslo Pride ist das grösste Fest von sexueller Vielfalt in Norwegen. Die Organisatoren hatten bereits am Samstag ihre Parade durch die norwegische Hauptstadt feiern wollen, dies auf Anraten der Polizei aber abgesagt. Für den Montagabend hatten sie dann zu einer grossen Solidaritätskundgebung eingeladen und die Teilnehmenden angehalten, Flaggen und Schriftbänder mitzubringen, die sie ursprünglich auf der Pride-Parade am Samstag zeigen wollten.
Nach den tödlichen Schüssen in Oslo wurde am Sonntagabend das Brandenburger Tor in Berlin als Zeichen der Solidarität in Regenbogenfarben angestrahlt (MANNSCHAFT berichtete).
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