Mr. Gay Germany Lukas Küchen legt sein Amt nieder
Zuletzt hatte der 22-Jährige einen Einbruch in seine Wohnung gemeldet
Der amtierende Mr. Gay Germany, Lukas Küchen, hat sich dazu entschlossen, sein Amt niederzulegen. Er wolle aber auch weiter dazu beitragen, die Akzeptanz und Sichtbarkeit der Community zu verbessern.
Seine Sicherheit und mentale Gesundheit seien ihm wichtiger als das Leben in der Öffentlichkeit, schreibt der gewählte Mr. Gay Germany auf Instagram. Darum tritt der 22-jährige Jungunternehmer, der sich als pansexuell identifiert, zurück. «Die vergangenen Monate waren für mich eine emotionale Achterbahnfahrt, und ich musste feststellen, dass der Titel auch viele negative Erfahrungen mit sich bringt.»
Auslöser war offenbar der kürzlich bekannt gewordene Einbruch in seine Wohnung in der Kölner Innenstadt. Geld oder Wertsachen hatte der Täter allerdings nicht erbeutet – es seien gezielt die Unterhosen und Socken von Küchen «benutzt» worden, so Küchen. «Das Eindringen in meine Wohnung hat mir gezeigt, dass manche Menschen vor keinerlei Grenzen Halt machen und dass ich mich nicht mal mehr in den eigenen vier Wänden sicher fühlen kann.»
Doch das sei nicht der einzige Grund. Seit seiner Wahl zum Mr. Gay Germany habe es mehrere Vorkommnisse gegeben, die ihn an sein Limit brachten. «Die vergangenen Monate waren für mich eine emotionale Achterbahnfahrt, und ich musste feststellen, dass der Titel auch viele negative Erfahrungen mit sich bringt.» Seit dem Titelgewinn seien immer wieder «klare Grenzen in Bezug auf meine Privatsphäre überschritten» worden.
Unumstriten war seine Wahl im Februar dieses Jahres nicht. So hatte u.a. Bild berichtet, «von sehr vielen Seiten» sei die rechtmässige Wahl von Lukas «erheblich angezweifelt» worden (MANNSCHAFT berichtete). Der Streamingdienst Joyn nahm daraufhin alle neun Folgen der Staffel aus der Mediathek.
Die Bosheit und Taten mancher Menschen, wie das Nachstellen und gezielte Einbrechen in meine Wohnung, sind inakzeptabel.
Lukas begründete seinen Entschluss nun mit den Worten: «Die Bosheit und Taten mancher Menschen, wie das Nachstellen und gezielte Einbrechen in meine Wohnung, sind inakzeptabel. Meine Sicherheit und vor allem meine mentale Gesundheit sind mir wichtiger als ein Leben in der Öffentlichkeit. Aus diesem Grund lege ich das Amt des Mr Gay Germany nieder.»
Doch auch ohne den Titel wolle er weiterhin dazu beitragen, die Akzeptanz und Sichtbarkeit der Community zu verbessern.
Auch der einstige Mr. Gay Germany, Tony Eberhardt, war einst verfrüht von seinem Amt zurückgetreten. Heute lebt er in Innsbruck und mischt die Handball-Liga auf (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Community
Der Tod der schwulen Pornostars – was steckt dahinter?
Die schockierenden Schlagzeilen aus der Branche reissen derzeit einfach nicht ab. Eine Annäherung mit Insider-O-Tönen.
Von Kevin Clarke
Geschichte
Lust
Queerfeindlichkeit
Porno
HIV, Aids & STI
Community
Polizei untersagt CSD in Budapest: Prominente Queers protestieren
Solidarität mit ungarischen Queers: Bettina Böttinger, Carolin Emcke, Thomas Hermanns und Georg Uecker haben einen Offenen Brief an die Regierung in Ungarn sowie die deutsche Bundesregierung und Brüssel initiiert.
Von Newsdesk Staff
Pride
Politik
Buch
Nobelpreis und Polizeischutz – 150 Jahre Thomas Mann
In seiner Heimat machte er sich viele Feinde, und zu seinem Lebensende kehrte Thomas Mann Deutschland lieber den Rücken. Zum runden Geburtstag des schwulen Schriftstellers aber wird sein Kampf für die Demokratie gross gewürdigt.
Von Newsdesk/©DPA
Schweiz
Kultur
Deutschland
Schwul
Community
Nina Queer: «Dragqueen zu sein klebt an mir wie Hundekot am Schuh»
Nina Queer ist vieles – Drag-Ikone, Filmemacherin, Bestseller-Autorin. Im Interview spricht sie über Eitelkeit in der Dragszene, schlechte Schauspieler*innen und ihre Horrorkomödie «Der Saft des Bösen»
Von Martin Busse
Drag
Film
Deutschland